Das funktionelle Outcome von jungen Patienten, die nach einem ischämischen Schlaganfall eine Epilepsie entwickelt haben, ist auch im Langzeitverlauf häufig schlecht. Zu diesem Ergebnis zumindest kommt eine vor Kurzem in „Neurology“ publizierte prospektive Studie des Radboud University Nijmegen Medical Centre in Nijmegen, Niederlanden, mit 537 Patienten im Alter zwischen 18 und 50 Jahren, die zum ersten Mal in ihrem Leben eine transischämische Attacke (TIA), einen ischämischen Apoplex oder einen intrazerebralen hämorrhagischen Schlaganfall (ICH) erlitten und dieses Ereignis überlebt hatten. Alle Studienteilnehmer wurden nach einem Follow-up von durchschnittlich 9,8 Jahren hinsichtlich einer möglichen Post-Stroke-Epilepsie und der funktionellen Ergebnisse untersucht. Die Analysen ergaben, dass 40 Patienten mit einem ischämischen Schlaganfall (12,7 %), 4 Personen mit einer TIA (2,2 %) und 10 Patienten mit einem ICH (25,6 %) nach dem Ereignis an einer Epilepsie erkrankt waren. Darüber hinaus zeigte sich, das die Patienten mit einem ischämischen Schlaganfall und der Post-Stroke-Epilepsie ein deutlich schlechteres funktionelles Outcome hatten als die Vergleichspersonen ohne Epilepsie, und zwar sowohl in Bezug auf das Ausmaß der Behinderung nach dem Schlaganfall (modifizierte Rankin-Skala) als auch auf die instrumentellen Alltagsaktivitäten (Instrumental Activities of Daily Living). Ein entsprechender Zusammenhang zwischen der Epilepsie und Patienten mit einer TIA oder einem ICH war hingegen nicht festzustellen. Multiple Regressionsanalysen ergaben, dass eine Post-Stroke-Epilepsie ein unabhängiger Risikofaktor für ein schlechtes funktionelles Outcome nach einem ischämischen Schlaganfall war. Eine Epilepsie nach einem Schlaganfall im jungen Lebensalter ist häufig zu beobachten und hat auch noch mehr als 10 Jahre nach dem Apoplex negative Auswirkungen auf die funktionellen Langzeitergebnisse der Betroffenen, so die Experten.
(drs)
Abstract aus Neurology 2013, Oct 30, (Epub ahead of print)Zurück zur Startseite