Das Protein Activin A und die Acvr2b-mRNA des Activin A-Rezeptors ACVR2B sind, anders als bislang vermutet, keine validen Biomarker bei Kindern mit einer leichten oder moderaten hypoxisch-ischämische Enzephalopathie (HIE). Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler des INFANT Research Centre und des University College Cork in Irland sowie des Karolinska Institutet in Stockholm, Schweden, im Rahmen einer Analyse mit 126 Kindern der sogenannten „BiHiVE2-Kohorte“, einer multizentrischen Studie, deren Teilnehmer im Zeitraum zwischen 2013 und 2015 in Irland und Schweden rekrutiert worden waren. Die Forscher bestimmten im Serum des Nabelschnurblutes der Kinder mittels ELISA das Activin A und durch die quantitative PCR die Acvr2b-mRNA. Activin A-Analysen wurden dann bei 101 Kindern durchgeführt (Kontrollpersonen: n = 50, perinatale Asphyxie: n = 28 und HIE: n = 23). Es waren keine Unterschiede zwischen den einzelnen Gruppen festzustellen. Auch fanden sich keine Unterschiede in den Activin A-Spiegeln zwischen den einzelnen HIE-Graden. Acvr2b-mRNA-Analysen wurden bei insgesamt 67 Kindern durchgeführt (Kontrollen: n = 22, perinatale Asphyxie: n = 23 und HIE: n = 22). Unterschiede bezüglich der mRNA-Spiegel zeigten sich auch hier nicht, und zwar weder zwischen den einzelnen Gruppen noch zwischen den HIE-Schweregraden. Die weiteren Analysen ergaben, dass auch keine Unterschiede im entwicklungsneurologischen Outcome bei Kindern mit einem Nachbeobachtungszeitraum zwischen 18 und 36 Monaten bezüglich des Activin A im Serum und der Acvr2b-mRNA im Vollblut zu beobachten waren.
Activin A und die Acvr2b-mRNA sind keine validen Biomarker bei Kindern mit einer leichten oder moderaten hypoxisch-ischämische Enzephalopathie und sind nicht dazu geeignet, Kinder mit einer HIE oder mit einem ungünstigen entwicklungsneurologischen Outcome zu unterscheiden, so die Autoren.