Intravenöse Immunglobuline, Kortikosteroide und ein Plasmaaustausch sind validierte und weit verbreitete Therapieoptionen zur Behandlung der chronisch inflammatorischen demyelinisierenden Polyneuropathie (CIDP). Eine weitere Therapiemöglichkeit könnte möglicherweise die Verabreichung des humanen, rekombinanten monoklonalen Antikörpers Natalizumab sein. Diese Meinung vertreten französische Wissenschaftler der Universität von Limoges, nachdem sie bei 3 CIPD-Patienten nach Versagen der oben genannten validierten Behandlungsmethoden einen Therapieversuch mit Natalizumab durchgeführt hatten. In einem aktuellen Betrag der Zeitschrift “European Neurology” berichten die Forscher davon, dass bei einem der Patienten infolge der Therapie mit dem monoklonalen Antikörper sogar eine langfristige Verbesserung der Erkrankung zu beobachten war. Im zweiten Fall verbesserte sich der Zustand ebenfalls auf eindrucksvolle Art und Weise, wenn auch erst nach längerer Zeit, und der dritte Patient stabilisierte sich. Den Experten zufolge gibt es eindeutige Hinweise darauf, dass Natalizumab für bestimmte Patienten mit einer refraktären chronisch inflammatorischen demyelinisierenden Polyneuropathie, die auf andere First-Line-Therapien nicht ansprechen, zumindest eine vielversprechende Second-Line-Therapieoption sein könnte.
(drs)
Abstract aus Eur Neurol 2015; 73(5-6): 294-302Zurück zur Startseite