Lebenslange psychiatrische Erkrankung ist Prädiktor für ungünstiges epilepsiechirurgisches Outcome
Wissenschaftler der Universidade de Lisboa in Lissabon, Portugal, haben im Rahmen einer ambispektiven Beobachtungsstudie untersucht, ob eine psychiatrische Erkrankung in der Vorgeschichte von Patienten, die sich einem epilepsiechirurgischen Eingriff unterziehen, ein Prädiktor für ein schlechtes neurologisches Outcome ist. Studienteilnehmer waren Patienten mit einer refraktären Epilepsie, bei denen eine Resektionsoperation durchgeführt wurde. Die Forscher analysierten demographische, psychiatrische und neurologische Daten der Patienten, die sie vor und ein Jahr nach dem Eingriff zusammengetragen hatten. Außerdem führten sie präoperativ eine psychiatrische Evaluation durch und befragten die Studienteilnehmer bezüglich prävalenter und lebenslanger psychiatrischer Diagnosen. Das postoperative Ein-Jahres-Outcome wurde anhand der „Engel Outcome Scale“ klassifiziert und die Prädiktoren der postoperativen Engel-Klasse mit einem logistischen Regressionsmodell bestimmt. Die Auswertung des Datenmaterials und die Berechnungen ergaben, dass eine lebenslange psychiatrische Erkrankung ein signifikanter Prädiktor für eine höhere Engel-Klasse und damit für ein ungünstiges epilepsiechirurgisches Outcome war. Nach Meinung der Wissenschaftler zeigen die Ergebnisse dieser Studie, wie wichtig es ist, die Diagnose einer psychiatrischen Erkrankung in die Überlegungen hinsichtlich eines potentiellen Erfolges eines epilepsiechirurgischen Eingriffs mit einzubeziehen.
(drs)
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Quellen-URL (abgerufen am 25.04.2024 - 21:18): http://www.neuromedizin.de/Neurologie/Lebenslange-psychiatrische-Erkrankung-ist-Praediktor-fuer-un.htm
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