Eine neurochirurgische Entfernung von Hirn-Aneurysmen ist äußerst anspruchsvoll. Eine Minimierung der Risiken eines Eingriffs ist daher von höchster Priorität. Ein neu entwickelter 4D-Simulator soll die Patientensicherheit bei Aneurysma-Operationen verbessern. Das 4D-Simulationssystem wurde von einem Team von Fachleuten aus der Neurochirurgie und der Interventionellen Neuroradiologie des Inselspitals in Bern zusammen mit dem ATORG-Center der Universität Bern zur Schulungszwecken von Clipping (Aneurysma abklemmen) und Colling (Aneurysma ausfüllen) entwickelt. Es bietet eine realistische optische und haptische Übungsmöglichkeit an einer 3D-Print-Kopie des Schädels, des Hirns und neu der Blutbahnen des Patienten. Die Erweiterung auf eine 4D-Simulation, indem die Blutbahnen mit Puls und Blutfluss auch die zeitlichen Aspekte korrekt simulieren, ist weltweit einzigartig. Eingesetzt wird der 4D-Simulator sowohl für die Planung als auch für Echtzeitübungen am konkreten Fall. Speziell im Umfeld von Schulungen kommt dann noch die Möglichkeit hinzu, die Leistungen der Operateure untereinander zu quantifizieren und zu vergleichen. Ein erster Kurs ist für den Sommer 2021 in Bern geplant. Die Expertenkurse am 4D-Simulator sollen auch die Patientensicherheit weiter verbessern. Weiterhin ist die Gründung eines neuen Start-Up-Unternehmens geplant, dass die Produktion und Weiterentwicklung des 4D-Simulators, auch mit Unterstützung von künstlicher Intelligenz (KI) und Robotik, übernehmen wird.

Quelle: PI der Inselgruppe