Hochselektive partielle Neurektomie: Eine Therapieoption bei Spastik?

Eine Gruppe von Wissenschaftlern der University of Utah School of Medicine in Salt Lake City und des University of Pittsburgh Medical Center in Pittsburgh, USA, hat in einer retrospektiven Studie die Effektivität und Patientenzufriedenheit der hochselektiven partiellen Neurektomie (HSPN = highly selective partial neurectomy) in der Behandlung von Spastiken untersucht. Studienteilnehmer waren 38 Patienten (24 männliche und 14 weibliche, Durchschnittsalter 49 Jahre), die im Zeitraum zwischen 2014 und 2018 aufgrund einer Spastik der oberen und/oder unteren Extremitäten mit der HSPN behandelt wurden. Dabei wurden nur Personen mit einem MAS (= modified Ashworth scale)-Score, der von einem Physiotherapeuten unabhängig ermittelt worden war, in die Untersuchung mit aufgenommen. Analysiert wurden dann die prä- und postoperative MAS, Komplikationen und die Patientenzufriedenheit. Die MAS-Scores wurden für die Evaluierung an eine 6-Punkte-Skala angepasst. Es zeigte sich, dass die durchschnittlichen präoperativen und finalen postoperativen adjustierten MAS-Scores im Nachbeobachtungszeitraum bei einem Punktwert von 3,6 und 1,7 lagen. Dieses entsprach einem mittleren MAS-Rückgang von 1+. Über positive Resultate berichteten 91 % der Patienten, eine neutrale Meinung hatten 6 % und 3 % gaben eine Verschlechterung ihrer Symptome an. In 4 Fällen war eine Revisionsoperation erforderlich. Perioperative Komplikationen waren nicht zu beobachten.

Die HSPN-Operation zeigt eine objektiven Kurz- und Langzeitverringerung von Spastiken mit einer minimalen Morbidität und einer ausgezeichneten Patientenzufriedenheit, so die Autoren.

(drs)
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Quellen-URL (abgerufen am 25.04.2024 - 18:16): http://www.neuromedizin.de/Neuro-Chirurgie/Hochselektive-partielle-Neurektomie--Eine-Therapieoption-bei.htm
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