Entdeckt: Zwei neuronale Netzwerke für Zusammenspiel von Gehirn und Rückenmark besonders wichtig

Bei Menschen, die nach einem Schlaganfall oder Unfall gelähmt sind, werden die richtigen Signale, die für die motorischen Abläufe notwendig sind, nicht mehr vom Gehirn über das Rückenmark an die Muskeln weitergeleitet. Die Kommunikation der Nervenzellen im motorischen System ist gestört. Der Neurochirurg Professor Alireza Gharabaghi und sein Team von der Universität Tübingen erforschten nun mittels der transkraniellen Magnetstimulation (TMS) das Zusammenspiel von Nervenzellen in Gehirn und Rückenmark. Die Wissenschaftler konnten in einer aktuellen Studie zeigen, dass zwei unterschiedlich neuronale Netzwerke, die in verschiedenen Rhythmen schwingen, für das Zusammenspiel von Gehirn und Rückenmark besonders wichtig sind: Ein Netzwerk, das in den motorischen Arealen der linken und rechten Hirnhälfte auftritt und mit einer Frequenz von 14-17 Hz schwingt sowie eines, das vor allem zwischen dem Gehirn und dem Rückenmark in einer Frequenz von 20-24 HZ oszilliert. In beiden Netzwerken kommt es dabei auf das richtige Timing an: Impulse müssen auf die Millisekunde genau eintreffen, damit sie optimal an die Hand weitergeleitet werden. „Diese Erkenntnisse können uns helfen, gezielter Therapien für Menschen mit Lähmungen der Hand zu entwickeln“, sagt Gharabaghi. Die Forschungsergebnisse wurden im Fachmagazin „Cerebral Cortex“ veröffentlicht.
Eine klinische Anwendung für Schlaganfallpatienten soll nun in Studien untersucht werden.

Quelle: PI der Eberhard Karls Universtät Tübingen

(bd)
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