Wissenschaftler der Indiana University in Indianapolis, USA, haben in einer Studie 11 Gene identifiziert, die eng mit der Alkoholabhängigkeit assoziiert sind. Hiervon berichtete vor Kurzem die Fachzeitschrift „Translational Psychiatry“ (Transl Psychiatry. May 2014; 4(5): e391). Die Forscher untersuchten zunächst insgesamt 135 Gene, bei denen schon in früheren Studien an Tieren und Menschen der Verdacht geäußert wurde, dass sie mit dem Alkoholismus in Zusammenhang stehen. Außerdem analysierten sie das Erbmaterial von 411 alkoholabhängigen Menschen und 1.307 Kontrollpersonen, um zu überprüfen, wie häufig diese Genvarianten bei ihnen zu finden sind. Es kristallisierten sich schließlich 11 “Top-Kandidaten“ heraus, also Gene, die bei den meisten Alkoholabhängigen verändert waren. Bei einem dieser Gene, dem sogenannten Synuclein Alpha (SNCA) war ein besonders großer Zusammenhang nachweisbar. "Schon allein anhand dieses Gens konnten wir die Alkoholiker von den Kontrollpersonen unterscheiden", so die Experten. Das SNCA-Gen kodiert ein Protein, das eine wichtige Rolle bei der Plastizität des Gehirns und bei bestimmten neuronalen Botenstoffen spielt. Die Forscher glauben, dass das SNCA-Gen möglicherweise auch dazu eingesetzt werden könnte, um Menschen auf ihr genetisches Risiko für Alkoholismus hin zu testen. Sie fügen aber auch hinzu: „Selbst wenn jemand durch diese Gene anfälliger für Alkoholismus ist, bedeutet dies noch nicht, dass er dem auch nachgibt. Das Wissen um die Gefährdung könnte aber helfen, Versuchungen von vornherein aus dem Weg zu gehen - und diesen Menschen daher helfen, eine Abhängigkeit zu vermeiden“.