Wissenschaftler finden möglicherweise neue Ansätze für die Behandlung der Epilepsie

Ein Protein mit der Bezeichnung "Skywalker" spielt nachgewiesener Weise eine entscheidende Rolle bei der Aufrechterhaltung der Kommunikation zwischen den Gehirnzellen. Belgische Wissenschaftler haben dies bei Studien mit Fruchtfliegen bereits nachgewiesen. Ein fast gleiches Protein mit der Bezeichnung TBC1D24 hat die gleiche Funktion im menschlichen Gehirn. Genetische Mutationen dieses Proteins führen zu einer Abweichung, dem sogenannten DOOR-Syndrom. Dazu gehören Gehörlosigkeit, Entwicklungsstörungen der Nägel, brüchige Knochen, geistige Behinderung/Entwicklungsverzögerung sowie Epilepsie.

Laut einer neuen Studie der Forscher des Flanders Interuniversity Institute for Biotechnology könnte das Erhöhen der Konzentration von bestimmten Fetten im Gehirn epileptische Anfälle unterdrücken. Gemeinsam gelang es dem Forschungsteam, die dreidimensionale Struktur von Skywalker sichtbar zu machen. So dass das Protein bis ins kleinste Detail untersucht werden konnte. Laut einem der Studienautoren, Patrik Versées, konnten so völlig neue Erkenntnisse über die genaue Funktion dieses Proteins gewonnen werden - und damit auch die Funktion von TBC1D24. "Wir haben unter anderem entdeckt, dass es sich mit bestimmten Fetten im Gehirn verbindet. Noch wichtiger ist allerdings, dass diese Verbindung bei mehr als 70 Prozent der Patienten mit einer TBC1D24-Mutation beeinträchtigt ist." Basierend auf den Ergebnissen erhöhten die Wissenschaftler die Konzentration bestimmter Fette in den Gehirnen von Fruchtfliegen mit einer Skywalker-Mutation. In der Folge kam es bei den an Epilepsie erkrankten Insekten zu keinen Anfällen mehr. Sie ließen sich vollständig unterdrücken. Der Forscher Verstreken und seine Kollegen glauben, dass diese Erkenntnisse bei verschiedenen Formen von Epilepsie von Bedeutung sein könnten.

Die Ergebnisse wurden in "Nature Structural & Molecular Biology" veröffentlicht.

(pte/map)
Zurück zur Startseite
Weitere Newsmeldungen
Zum Archiv

Quellen-URL (abgerufen am 25.04.2024 - 00:17): http://www.neuromedizin.de/Forschung/Wissenschaftler-finden-moegliche-neue-Ansaetze-fuer-die-Beha.htm
Copyright © 2014 | http://www.neuromedizin.de ist ein Dienst der MedienCompany GmbH. | Medizin-Medienverlag | Amselweg 2, 83229 Aschau i. Chiemgau | Geschäftsführer: Beate Döring | Amtsgericht Traunstein | HRB 19711 | USt-IdNr.: DE 223237239