Hohe Herzfrequenz statt temporärer Hirnarterienverschluss zum Clipping intrakranieller AneurysmenGastbeitrag von PD Dr. med. Dr. med. habil. Jürgen Konczalla, Frankfurt/Main

In einer interdisziplinären Studie der klinischen Fachbereiche Neurochirurgie, Kardiologie und Anästhesie des Goethe-Universitätsklinikums Frankfurt am Main, ist es unserem Forscherteam gelungen, ein neues Verfahren zur passageren Reduktion des zerebralen Blutflusses zu entwickeln und in der Versorgung intrakranieller Aneurysmen einzusetzen. Zum Clipping komplexer, teilweise bisher nicht behandelbarer Hirnaneurysmen ließen wir nun an Stelle eines kurzfristigen Hirnarterienverschlusses (temporäres Clipping), das Herz mittels eingeschwemmten Herzschrittmacher schneller schlagen. Während früher oftmals das Trägergefäß während der Aneurysmaversorgung temporär unterbunden wurde, konnte darauf nun verzichtet werden. Durch den künstlich reduzierten Blutfluss mittels Rapid Ventricular Pacing (RVP) nahm die Füllung des Aneurysmas ab und die chirurgische Rekonstruktion wurde vereinfacht. Zudem kam es nun nicht mehr zum Sistieren des zerebralen Blutflusses (während des temporären Clipping), so dass das Risiko für Schlaganfälle deutlich sank. Durch den kontrollierten passager reduzierten Blutfluss wurde eine sicherere Behandlung hochkomplexer Aneurysma möglich. Die ersten Ergebnisse zeigten zudem keine kardialen Nebenwirkungen im Sinne einer Troponin-Erhöhung im Vergleich zur Kontrollgruppe.

Im kürzlich erschienen Artikel im „Journal of Neurosurgery“ zeigen wir auf, wie sicher und erfolgreich die neue Methode war.

Kontakt: Priv.-Doz. Dr. med. Dr. med. habil. Jürgen Konczalla, Oberarzt der Klinik für Neurochirurgie, Zentrum der Neurologie und Neurochirurgie, Goethe-Universitätsklinikum Frankfurt am Main, Schleusenweg 2-16, 60528 Frankfurt, Germany, E-Mail: J.Konczalla@med.uni-frankfurt.de 

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Quellen-URL (abgerufen am 29.03.2024 - 02:07): http://www.neuromedizin.de/Forschung/Hohe-Herzfrequenz-statt-temporaerer-Hirnarterienverschluss-z.htm
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