Studie zu Risikofaktoren für psychologische und psychosomatische Symptome bei Kindern mit bösartigen Tumorerkrankungen

Bei Kindern mit einer bösartigen Tumorerkrankung sind ein höheres Lebensalter bei der Klinikeinweisung, eine stattgefundene hämatopoetische Stammzelltransplantation und eine Schmerztherapie mit Opioiden Risikofaktoren für das Auftreten von psychologischen und psychosomatischen Symptomen. Zu diesem Ergebnis kommen japanische Wissenschaftler des St. Luke's International Hospital in Tokio in einer retrospektiven Studie mit 190 Patienten im Alter zwischen 2 und 18 Jahren, bei denen eine bösartige Tumorerkrankung diagnostiziert worden war und die im Zeitraum zwischen 2003 und 2013 zur Behandlung ins St. Luke's International Hospital eingewiesen wurden. Die Studienautoren legten fest, dass Kinder, die während des stationären Aufenthaltes Psychopharmaka verordnet bekommen hatten, unter psychologische und psychosomatische Symptome litten. Die Auswertung der gesammelten Daten ergab, dass von den 190 Patienten 56 (30 %) Psychopharmaka eingenommen hatten. Bei den Symptomen handelte es sich in 21 Fällen (38 %) um eine Insomnie, bei 11 Kindern (20 %) um Ängstlichkeit und im Übrigen um andere Auffälligkeiten (psychogenetische Übelkeit, Agitation, Delir und Depressionen). Die am häufigsten verordneten Psychopharmaka waren Etizolam (61 %), gefolgt von Diazepam und Risperidon. Multivariable Analysen ergaben, dass es eine statistisch signifikante Assoziation zwischen dem Auftreten psychologischer und psychosomatischer Symptome und einer erfolgten hämatopoetischen Stammzelltransplantation, einem höheren Lebensalter der Kinder und einer Opioidtherapie gab. Nach Ansicht der japanischen Wissenschaftler sollten bei Kindern mit bösartigen Tumorerkrankungen, die die genannten Risikofaktoren aufweisen, präventive Maßnahmen hinsichtlich möglicher psychologischer und psychosomatischer Symptome ergriffen werden.

(drs)
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Quellen-URL (abgerufen am 19.04.2024 - 06:54): http://www.neuromedizin.de/Kinder--u--Jugendpsychiatrie/Studie-zu-Risikofaktoren-fuer-psychologische-und-psychosomat.htm
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