Auf der Suche nach Risikofaktoren für pathologische Frakturen und metastatische epidurale Rückenmarkskompression bei Patienten mit spinalen Metastasen
Wissenschaftler der University of Melbourne in Heidelberg, Victoria, Australien, sind im Rahmen einer Studie der Frage nachgegangen, ob es bei Patienten mit spinalen Metastasen bestimmte Risikofaktoren für pathologische Frakturen und eine metastatische epidurale Rückenmarkskompression (MESCC = metastatic epidural spinal cord compression) gibt. Hierzu werteten sie retrospektiv die klinischen und radiologischen Befunde von 72 Patienten mit spinalen Metastasen aus, die sich wegen einer pathologischen Fraktur und/oder einer MESCC oder einer Nervenwurzel-Kompression einer chirurgischen Dekompression und/oder Stabilisierungsoperation unterziehen mussten. Folgende Items wurden bezüglich einer Assoziation mit pathologischen Frakturen oder einer MESCC untersucht: Größe, Lokalisation, Typ und Morphologie des Tumors, Krankheitslast, Schmerzen und Funktion. Es zeigte sich, dass die Schmerzen des Patienten, die Tumorgröße innerhalb des Wirbelkörpers, eine Involvierung der Wirbelkörper-Endplatten und der 3 Teile des spinalen Segmentes der Wirbelsäule, die primäre Tumorwachstumsrate und multiple Wirbelkörpermetastasen mit einem erhöhten Risiko für pathologische Frakturen assoziiert waren. Ein Befall des vertebralen posterioren Elementes und der kostovertebralen Gelenke durch den Tumor, die primäre Tumorwachstumsrate und ein Auftreten von viszeralen Metastasen waren mit einer MESCC oder Nervenwurzelkompression assoziiert. Diese Studienergebnisse sollten bei Patienten mit spinalen Metastasen in den Entscheidungsprozess einer operativen Therapie mit einbezogen werden, so die Wissenschaftler. So sollten den Experten zufolge Patienten mit osteolytischen spinalen Metastasen, die Schmerzen verursachen und die mehr als 25 % des Wirbelkörpers befallen und zu einer Involvierung der Wirbelkörper-Endplatten oder aller 3 Kolumnen geführt haben, einer prophylaktischen oder therapeutischen chirurgischen Dekompression oder operativen Stabilisierung zugeführt werden.
(drs)
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Quellen-URL (abgerufen am 29.03.2024 - 08:58): http://www.neuromedizin.de/neuro-orthopaedie/Auf-der-Suche-nach-Risikofaktoren-fuer-pathologische-Fraktur.htm
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