Hippocampussklerose: Assoziation zwischen Alter bei Epilepsie-Beginn sowie Epilepsie-Dauer und Grad des temporalen Hypometabolismus
Wissenschaftler der University of Virginia in Charlottesville und der University of Missouri, Columbia, USA, sind im Rahmen einer Studie der Frage nachgegangen, ob es bei Patienten mit einer Hippocampussklerose (MTS = mesial temporal sclerosis) einen Zusammenhang zwischen dem Glukose-Metabolismus sowie dem Volumen der Temporallappen und dem Alter der Patienten zu Epilepsie-Beginn, der Epilepsie-Dauer sowie der Anfallshäufigkeit gibt. Hierzu werteten die Forscher die präoperative FDG-PET- (= 18F-Fluordesoxyglucose-Positronen-Emmisssionstomographie) und MRT-Bildgebung von 18 Patienten mit Epilepsie und einer Hippocampussklerose aus, die nach der temporalen Lobektomie bereits seit mindestens 2 Jahren anfallsfrei waren. Anhand der MRT-Aufnahmen berechneten sie dann das Volumen der Hippocampi und der Amygdalae, in den PET-Bildern ermittelten sie ihre durchschnittlichen SUV-Werte (SUV = Standard Uptake Value) und die relative metabolische Aktivität im Vergleich zu gesunden Personen in puncto der Z-Scores. Außerdem verglichen die Experten anhand des Wilcoxon-Vorzeichen-Rang-Tests die PET- und MRT-Maße in den bilateralen Strukturen und untersuchten via des Spearmans-Rangkorrelationskoeffizienten den Zusammenhang zwischen den Bildgebungsmaßen und dem Alter der Patienten zu Epilepsie-Beginn, der Epilepsie-Dauer sowie der Anfallshäufigkeit. Die Auswertung des gesammelten Datenmaterials ergab, dass sowohl ein jüngeres Alter zu Beginn der Erkrankung als auch die längere Epilepsie-Dauer mit einem verringerten hippocampalen Glukose-Metabolismus korrelierte. Ein Zusammenhang zwischen dem Lebensalter der Patienten zu Epilepsiebeginn, der Epilepsie-Dauer oder der Anfallshäufigkeit und der Volumetrie war nicht festzustellen. Außerdem zeigte sich, dass der Z-Score im sklerotischen Hippocampus und der Amygdala geringer und der erkrankte Hippocampus und die ipsilaterale Amygdala signifkant kleiner waren als die jeweils Kontralateralen. Bei Patienten mit einer MTS korreliert ein früher Epilepsie-Beginn mit einem hippocampalen Hypometabolismus, so die Autoren. Die Beobachtung, dass eine längere Dauer der Epilepsie mit einem Hypometabolismus der Amygdala korreliert, legt den Experten zufolge außerdem die Vermutung nahe, dass es sich bei der mesialen Temporallappenepilepsie um eine kontinuierlich progressive Erkrankung handelt.
(drs)
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Quellen-URL (abgerufen am 16.04.2024 - 18:55): http://www.neuromedizin.de/Neurologie/Hippocampussklerose--Assoziation-zwischen-Alter-bei-Epilepsi.htm
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