Die Effektivität der Chemotherapie in Ergänzung zur Strahlentherapie in der Behandlung des Glioblastoma multiforme wird unter Wissenschaftlern immer noch kontrovers diskutiert. Forscher der Jilin University in Changchun, China, haben kürzlich im Rahmen eines Reviews und einer Metaanalyse die Gesamtüberlebensrate (OS = overall survival) und das progressionsfreie Überleben (PFS = progression-free survival) von Patienten mit einem neu diagnostizierten Glioblastom, die mit einer kombinierten Strahlen-Chemotherapie behandelt wurden, mit derjenigen OS und PFS von Glioblastom-Patienten verglichen, die eine alleinige Strahlentherapie erhalten hatten. Hierzu durchsuchten die Wissenschaftler die Literaturdatenbanken PubMed, Embase und Cochrane Library nach Studien mit Glioblastom-Patienten, die zwischen Januar 2001 und Juni 2015 publiziert wurden und folgende Kriterien erfüllten: randomisierte klinische Studie einer adjuvanten Strahlen-Chemotherapie versus Strahlentherapie alleine; Studien mit einem Vergleich der OS und/oder der PFS, Studien mit Patienten mit einem klinisch gesicherten neu diagnostizierten Glioblastoma multiforme. Zur Auswertung kamen so letztendlich 5 randomisierte klinische Studien mit insgesamt 1.655 Patienten. Die Metanalyse ergab, dass Patienten, die mit der kombinierten Strahlen-Chemotherapie behandelt wurden, eine signifikant bessere OS hatten als Personen, die ausschließlich bestrahlt wurden (HR 0.70; 95 % Konfidenzintervall 0.56-0.88, P = .002). Eine kombinierte Strahlen-Chemotherapie bietet Patienten mit einem neu diagnostizierten Glioblastom einen deutlichen Überlebensvorteil, so die Studienautoren.