Kindesmisshandlung ist Risikofaktor für Borderline-Symptomatik im Kindesalter
Schon länger ist bekannt, dass es eine Assoziation zwischen einer erfolgten Kindesmisshandlung und dem Auftreten einer späteren Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) gibt. Wissenschaftler des National and Specialist Child and Adolescent Mental Health, South London and Maudsley NHS Foundation Trust, UK, konnten kürzlich in einer systematischen Übersichtsarbeit zeigen, dass Kinder, die misshandelt wurden, bereits im Kindesalter ein erhöhtes Risiko für eine Borderline-Symptomatik haben. Ausgewertet wurden die Daten von insgesamt 10 Studien, die sich mit dieser Thematik auseinander gesetzt hatten. Die Analysen ergaben, dass bei Kindern mit einer Borderline-Symptomatik die Wahrscheinlichkeit einer Misshandlung in ihrer Vorgeschichte höher war als bei Altersgenossen ohne entsprechende Symptome. Außerdem zeigte sich, dass Kinder, die misshandelt wurden, deutlich häufiger Merkmale einer Borderline-Störung auswiesen als Kinder, die nicht misshandelt wurden. Allerdings fanden sich auch andere Risikofaktoren, wie kognitive und exekutive Funktionsdefizite, eine elterliche Vernachlässigung und eine genetische Vulnerabilität. Den Wissenschaftler zufolge sollte nun noch eine longitudinale Untersuchung durchgeführt werden, um festzustellen, ob es einen Zusammenhang zwischen einer Borderline-Symptomatik bei Kindern und der im Erwachsenenalter gibt.
(drs)
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Quellen-URL (abgerufen am 20.04.2024 - 07:41): http://www.neuromedizin.de/Kinder--u--Jugendpsychiatrie/Kindesmisshandlung-ist-Risikofaktor-fuer-Borderline-Symptoma.htm
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