Erhöhtes Risiko für psychiatrische Erkrankung durch Kombination CACNA1C-Gen und Stress

Forscher aus der Neurobiologie und Neurogenetik identifizieren immer mehr Gene, die mit psychiatrischen Erkrankungen in Zusammenhang gebracht werden. Aber auch Umweltfaktoren wie Stress können das Risiko für psychiatrische Störungen beeinflussen. In einer Studie gingen Wissenschaftler des Max-Planck-Insitituts für Psychiatrie (MPI), München, jetzt der Frage nach, welche Auswirkungen eine Kombination aus Genen und Umwelt auf die Psyche haben. Die Ergebnisse wurden kürzlich in der Fachzeitschrift „Molecular Psychiatrie“ veröffentlicht. Für die aktuellen Untersuchungen wurde das CACNA1C-Gen genutzt, das mit Schizophrenie und bipolaren Störungen in Verbindung gebracht wird. Für ihre Beobachtungen wurde von den Experten ein Mausmodell mit Tieren entwickelt, die ohne dieses Gen geboren wurden. Bei den Mäusen konnten psychiatrische Störungen wie z. B. verminderte kognitive Leistungen oder erhöhte Ängstlichkeit festgestellt werden. Im nächsten Schritt wurden die Interaktionen einer Variante des CACNA1C-Gens beim Menschen verfolgt. Es zeigte sich, dass das Gen in schwierigen Lebenssituationen negative Effekte auslöste, die das Risiko für eine Erkrankung weiter erhöhen.

„Diese Studie zeigt, wie wichtig es für das Verständnis psychiatrischer Erkrankungen ist, Gene und Umwelt gemeinsam zu betrachten“, so die Einschätzung des Chefarztes und Direktors der Klinik des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie, Prof. Dr. Dr. Martin E. Keck.

(bd)
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Quellen-URL (abgerufen am 20.04.2024 - 14:01): http://www.neuromedizin.de/Psychiatrie/Erhoehtes-Risiko-fuer-psychiatrische-Erkrankung-durch-Kombin.htm
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