Fatigue und kognitive Einschränkungen können häufige und belastende Symptome bei Patienten mit Multipler Sklerose sein. Wissenschaftler der neurologischen Abteilung der Universität Masaryk in Brno, Tschechische Republik, haben kürzlich im Rahmen einer multizentrischen, prospektiven, einarmigen Beobachtungsstudie der Phase IV mit 300 Patienten mit einer schubförmig-remittierenden Multiplen Sklerose (RRMS) untersucht, zu welchen Veränderungen eine zweijährige subkutane Interferon β-1a-Therapie in puncto Kognition, Fatigue und Behinderungsstatus führt. Der kognitive Zustand der Patienten wurde anhand des “Paced Auditory Serial Addition Task (PASAT)”, die Fatigue mit Hilfe der “Fatigue Descriptive Scale (FDS)” und der Behinderungsgrad unter Verwendung der “Expanded Disability Status Scale (EDSS)“ ermittelt, und zwar zu Beginn der Studie sowie nach 6,12 und 24 Monaten. Dabei wurden zu jedem Untersuchungszeitpunkt der prozentuale Anteil der Patienten mit Veränderungen versus einem stabilen kognitiven sowie Fatigue- und Behinderungsstaus errechnet und die Veränderungen genauer analysiert. Es zeigte sich, dass der Anteil der behandelten Studienteilnehmer mit kognitiven Verbesserungen im Vergleich zu denjenigen mit stabilen oder verringerten PASAT-Scores zu jedem Untersuchungszeitpunkt höher war und sich der kognitive Zustand während der Follow-up-Periode im Mittel sogar verbessert hatte. Aber auch der prozentuale Anteil der Patienten mit stabilen oder verbesserten Fatigue- und EDSS-Scores war verglichen mit denjenigen Personen mit verringerten FDS- oder EDSS-Scores durchweg höher. Ein direkter Effekt des Interferon β-1a auf die Kognition und die Fatigue der MS-Patienten ließ sich durch diese Studie allerdings nicht ableiten, so die Autoren. Die Ergebnisse zeigen jedoch, dass die Mehrheit der RRMS-Patienten, die eine subkutane Interferon β-1a-Therapie erhalten, hinsichtlich der Fatigue sowie des kognitiven und Behinderungsstatus stabil sind oder sich sogar verbessern.