MRT-Kontrastmittel bei Kindern anscheinend sicher
Eine Kontrastmittelgabe bei einer Magnetresonanztomografie (MRT) ist bei Kindern bei bestimmten Untersuchungen unumgänglich. Daher ist eine gute Verträglichkeit des ausgewählten Kontrastmittels äußerst wichtig. Bei dem eingesetzten Kontrastmittel Gadolinium gab es in letzter Zeit Diskussionen über die Sicherheit. Dieses Mittel gibt es in zwei chemischen Verbindungen, und zwar einmal in linear gebunden und einmal eingebettet in sogenannte makrozyklische Moleküle. Untersuchungen haben jetzt ergeben, dass es beim Einsatz von makrozyklischem Gadolinium bei Kindern wohl keine Ablagerungen des Kontrastmittels im Nervensystem gibt. Im Rahmen ihrer Doktorarbeit führte die Medizinstudentin Christin Rademacher unter Leitung des Kinderradiologen Dr. Dirk Klee von der Universität Düsseldorf eine der ersten systematischen Untersuchungen zur Ablagerung von MRT-Kontrastmitteln bei Kindern durch. Aus über 8.000 Kopf-MRT-Untersuchungen wurden 24 Kinder identifiziert, die mindestens neun Mal eine Kopf-MRT mit makrozyklischem gadoliniumhaltigem Kontrastmittel erhalten hatten. Im Mittel wurden 14 Untersuchungen durchgeführt. Die ausgewerteten Daten weisen darauf hin, dass sich makrozyklische gadoliniumhaltige Kontrastmittel nicht in größerem Umfang im Nervengewebe von Kindern ablagern, und dass sie auch bei wiederholter Gabe sicher sind. Fazit des Kinderradiologen: „Ob makrozyklische Kontrastmittel gegenüber linearen Kontrastmitteln bevorzugt werden sollten, wird diskutiert. In den USA hat sich das National Institutes of Health und in Europa der Pharmakovigilanz-Ausschuss (Pharmacovigilance Risk Assessment Committee / PRAC) der Europäischen Arzneimittelagentur EMA dafür ausgesprochen. Eine abschließende, gesetzlich bindende Entscheidung steht noch aus“. „In jedem Fall sollte die Indikation für eine Kontrastmittelgabe bei Kindern streng gestellt werden. Wenn Kontrastmittel für die Diagnose notwendig sind, sollten sie auch angewendet werden“, fordert Klee. Die Ergebnisse wurden von dem Kinderradiologen auf dem 98. Röntgenkongress / 8. Gemeinsamen Kongress der DRG und ÖRG Ende Mai 2017 in Leipzig vorgestellt.
(bd)
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Quellen-URL (abgerufen am 29.03.2024 - 07:26): http://www.neuromedizin.de/Neuro-Radiologie/Neue-Studie--MRT-Kontrastmittel-bei-Kindern-anscheinend-sich.htm
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