Wissenschaftler der Prince of Wales Clinical School an der University of New South Wales in Sydney, Australien, konnten vor Kurzem in einer Studie zeigen, dass bei Patienten mit einer terminalen Niereninsuffizienz die peripheren Nerven größer sowie sonographisch echoärmer sind als bei gesunden Personen und diese morphologischen Veränderungen durch die Hämodialyse rückgängig gemacht werden können. Die Forscher führten bei 15 Patienten mit einer terminalen Niereninsuffizienz, die 3 Mal wöchentlich mit der High-Flux-Hämodialyse behandelt wurden, sowie bei 15 gesunden Kontrollpersonen sonographische und elektrophysiologische Untersuchungen durch. In der Gruppe der Dialyse-Patienten erfolgten diese jeweils vor und nach einer Dialyse-Einzelsitzung. Im Einzelnen wurden Messungen der Querschnittsfläche (CSA = cross-sectional area) des Nervus medianus und der echoarmen Fraktion (HF = hypoechoic fraction) an der Mitte des Shunt-freien Unterarmes vorgenommen. Der Schweregrad einer möglichen Neuropathie wurde anhand des TNS (= total neuropathy score) bestimmt. Die Auswertung aller gesammelten Daten ergab, dass 86,7 % der niereninsuffizienten Patienten eine Neuropathie (TNS>1) hatten. Ihre basale CSA und HF waren signifikant größer als die der Kontrollgruppe (8,9 ± 1,2mm2 versus 7,5 ± 1,0mm2 sowie 56,0 ± 1,0 % versus 54,0 ± 1,1 %). Außerdem zeigte sich, dass die CSA deutlich mit dem TNS und anderen elektrophysiologischen Parametern korrelierte. Die Messungen nach der Dialysebehandlung ergaben ein ganz anderes Bild: Sowohl die CSA als auch die HF hatten sich bei den Patienten mit der terminalen Niereninsuffizienz deutlich verringert. Darüber hinaus konnten die Wissenschaftler feststellen, dass es einen signifikanten Zusammenhang zwischen den CSA-Veränderungen nach der Dialyse und den Veränderungen des Serum-Kaliums gab.
(drs)
Abstract aus Clin Neurophysiol 2016, Oct 1, (Epub ahead of print)Zurück zur Startseite