Tiefe Hirnstimulation des Globus pallidus: Therapieoption bei refraktärem Tourette-Syndrom im Jugendalter
Ergebnisse einer vor Kurzem im “European Journal of Paediatric Neurology“ publizierten retrospektiven Studie von französischen Wissenschaftlern der Universität von Montpellier deuten darauf hin, dass eine frühzeitige tiefe Hirnstimulation (DBS) des Globus pallidus bei Jugendlichen mit einem therapierefraktären Tourette-Syndrom und schweren psychiatrischen Komorbiditäten einen guten Effekt haben könnte. Analysiert wurden die Daten und das klinische Outcome von 3 jugendlichen Patienten mit einem refraktären Tourette-Syndrom, die sich einer pallidalen DBS unterzogen hatten. Das durchschnittliche Follow-Up lag bei 52 Monaten. Er zeigte sich, dass bei allen 3 Jugendlichen im Falle einer posteroventralen tiefen Hirnstimulation der Pars interna globi pallidi (engl.: GPi = internal globus pallidus) die motorischen Tics abnahmen, ohne allerdings im Langzeit-Verlauf eine kontinuierliche Signifikanz zu erreichen. Die Patienten selbst berichteten von einer globalen Verbesserung der sozialen Inklusion trotz fehlender Effektiviät der DBS bezüglich der psychiatrischen Begleiterkrankungen. Nach Meinung der Wissenschaftler sollten nun noch weitere Studien zum Thema durchgeführt werden, um herauszufinden, welches der effektivste Zielort der DBS zur Behandlung sowohl der Tics als auch der Komorbiditäten ist.
(drs)
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Quellen-URL (abgerufen am 28.03.2024 - 12:24): http://www.neuromedizin.de/Psychiatrie/Tiefe-Hirnstimulation-des-Globus-pallidus--Therapieoption-be.htm
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