Der Dopaminrezeptor-Agonist Rotigotin scheint bei Patienten mit Morbus Parkinson zum Teil auch zu einer Verbesserung der Symptome, die mit REM-Schlaf-Verhaltensstörungen assoziiert sind, zu führen. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler der Second Military Medical University in Shanghai, China, in einer prospektiven Open-Label-Studie mit 11 Parkinson-Patienten mit einer unbehandelten REM-Schlaf-Verhaltensstörung (RDB = REM sleep behavior disorder). Die Forscher verabreichten allen Studienteilnehmern zur Verbesserung ihres Parkinsonismus für die Dauer von bis zu 7 Monaten Rotigotin-Pflaster und bestimmten vor und nach der Behandlung den Schweregrad ihrer RDB-Symptome. Letzteres erfolgte anhand von Befragungen der Patienten und ihrer Bettnachbarn, durch den Einsatz des RBDQ-HK (= REM sleep behavior disorder questionnaire-Hong Kong) und einer verblindeten Untersuchung, die auf Videopolysomnographie-Messungen basierte. Es zeigte sich, dass Rotigotin nicht nur den Parkinsonismus der Patienten, sondern auch ihre subjektive Schlafqualität verbesserte. So sank nach der Therapie der Gesamt-Score der validierten Evaluationsskala RBDQ-HK und insbesondere der Faktor 2-Score, deutlich. Dies war ein Zeichen dafür, dass sich der subjektive Schweregrad der RDB-Symptomatik verbessert hatte. Besonders traf dies auf die Häufigkeit und das Ausmaß der pathologischen RBD-assoziierten Motorik zu. Die Analysen der Videopolysomnographie zeigten außerdem, dass die Gesamt-Schlafdauer und das 1 %-Stadium nach der Rotigotin-Therapie zugenommen hatten und der PLMS-Index (PLMS = Periodic Limb Movement during Sleep) gesunken war. Unterschiede hinsichtlich der RDB-assoziierten Schlaf-Parameter waren allerdings nicht festzustellen. Rotigotin könnte eine optionale Therapiemöglichkeit zur Behandlung von Symptomen der REM-Schlaf-Verhaltensstörung bei Morbus Parkinson sein, so die Autoren.
(drs)
Abstract aus J Clin Sleep Med 2016; 12(10): 1403-1409Zurück zur Startseite