Assoziation zwischen Methamphetamin-Konsum und Risiko für spätere kardio- und zerebrovaskuläre Komplikationen
Ein schädlicher Konsum von Methamphetaminen ist offenbar mit einem signifikant erhöhten Risiko für spätere kardio- und zerebrovaskuläre Komplikationen assoziiert. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler des Department of Psychiatry am Taipei City Hospital in Taiwan im Rahmen einer Studie mit 1.315 Patienten, die sich im Zeitraum zwischen 1. Januar 1997 und 31. Dezember 2000 wegen eines schädlichen Methamphetamin-Gebrauchs in stationärer Behandlung befanden. Durch Propensity-Score-Matching wurden die Patienten einer Vergleichsgruppe aus der Bevölkerung im Verhältnis 1 : 4 zugeordnet. Bei allen Studienteilnehmern wurde bis 31. Dezember 2010 untersucht, ob es zu Komplikationen gekommen war. Um das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen oder einen Schlaganfall zu ermitteln, verwendeten die Forscher das Cox Proportional Hazard Modell. Die Mehrzahl der in der Studie untersuchten Patienten war männlich und nahezu die Hälfte jünger als 30 Jahre. Die Analysen der Wissenschaftler ergaben, dass die Methamphetamin-Gruppe eine höhere Inzidenz für kardiovaskuläre Erkrankungen und einen Apoplex hatte als die Vergleichsgruppe (87,5/10.000 versus 55,3/10.000 Personenjahre, P < .001). Außerdem zeigte sich, dass der schädliche Konsum von Methamphetaminen signifikant mit einem erhöhten Risiko für Komplikationen, und hier insbesondere für das Auftreten einer Arrhythmie und einen hämorrhagischen Schlaganfall assoziiert war. Das Risiko für kardiovaskuläre Folgen war in der Gruppe der jüngeren Patienten (unter 30 Jahre) höher, das für einen Apoplex hingegen bei den älteren Personen (über 30 Jahre). Es gibt eine eindeutige Assoziation zwischen einem schädlichen Methamphetamin-Konsum und dem Risiko für spätere kardio- und zerebrovaskuläre Komplikationen, wobei das Lebensalter der Betroffenen eine modifizierende Wirkung auf die Risikoeinschätzung hat, so die Autoren abschließend.
(drs)
Zurück zur Startseite
Weitere Newsmeldungen
Zum Archiv

Quellen-URL (abgerufen am 28.03.2024 - 09:55): http://www.neuromedizin.de/Psychiatrie/Assoziation-zwischen-Methamphetamin-Konsum-und-Risiko-fuer-s.htm
Copyright © 2014 | http://www.neuromedizin.de ist ein Dienst der MedienCompany GmbH. | Medizin-Medienverlag | Amselweg 2, 83229 Aschau i. Chiemgau | Geschäftsführer: Beate Döring | Amtsgericht Traunstein | HRB 19711 | USt-IdNr.: DE 223237239