Schützen antibiotisch imprägnierte Shunts nach Hydrozephalus-Therapie im Kindesalter vor Infektionen?
Antibiotisch imprägnierte Shunts scheinen bei Kindern nach einer Hydrozephalus-Therapie das Risiko für Infektionen innerhalb der ersten 6 Monate zu verringern. Zu diesem Ergebnis kommen chinesische Wissenschaftler des Department of Neurosurgery, Shanghai Children's Medical Center affiliated to Shanghai Jiaotong University School of Medicine in Shanghai in einer retrospektiven Studie mit 807 konsekutiven pädiatrischen Patienten, bei denen wegen eines Hydrozephalus durch ein und denselben Neurochirurgen im Zeitraum zwischen Januar 2001 und Februar 2013 eine Shunt-Operation durchgeführt wurde. In 303 Fällen wurde ein konventioneller und bei 504 Kindern ein antibiotisch imprägnierter Shunt (AIS) verwendet. Endziele der Studie waren die Infektionsraten 6 Monate postoperativ sowie im Zeitraum zwischen einem und 6 Monaten nach dem Eingriff. Extra ausgewertet wurden außerdem die Daten von Kleinkindern im Alter von unter einem Jahr. Es zeigte sich, dass die AIS-Gruppe 6 Monate nach der Operation signifikant geringere Infektionsraten aufwies als die Vergleichsgruppe (1,98 % versus 5,95 %). Dies traf sowohl auf ZNS-Infektionen als auch auf abdominelle und Wund-Infektionen zu und war einen Monat postoperativ besonders eindeutig. Statistisch ähnliche Infektionsraten fanden sich bei den Patienten allerdings in der Zeit zwischen einem und 6 Monaten nach Legen des Shunts. In der Gruppe der Kleinkinder war der Einsatz eines AIS ebenfalls mit einer Verringerung von Shunt-Infektionen assoziiert. Antibiotisch imprägnierte Shunts schützen Kinder nach einer Hydrozephalus-Therapie vor Infektionen, und zwar vor allem innerhalb des ersten Monats nach dem Eingriff, so die Autoren.
(drs)
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Quellen-URL (abgerufen am 29.03.2024 - 14:14): http://www.neuromedizin.de/Neuro-Chirurgie/Schuetzen-antibiotisch-impraegnierte-Shunts-nach-Hydrozephal.htm
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