Bei Patienten mit einer subarachnoidalen Blutung vom Aneurysma-Typ, bei denen eine initiale 3D-Rotationsangiographie zunächst einen negativen Befund ergeben hat, sollten im Folgenden wiederholte 3D-Angiographien durchgeführt werden. Diese Meinung vertreten Wissenschaftler des Department of Radiology, Sint Elisabeth Ziekenhuis in Tilburg, Niederlanden, aufgrund von Ergebnissen einer Studie, die im „American Journal of Neuroradiology“ publiziert wurde. Teilnehmer der Studie waren 292 Patienten mit einer subarachnoidalen Blutung (SAH = subarachnoid hemorrhage) und einem aneurysmatischen Blutungsmuster, die im Zeitraum zwischen März 2013 und Januar 2016 ins Krankenhaus eingewiesen wurden. 30 dieser 292 Patienten (10,3 %) wiesen innerhalb der ersten 24 Stunden in der initialen 3D-Rotationsangiographie einen negativen Befund auf. Nach 7 bis 10 Tagen wurde deshalb bei ihnen eine zweite 3D-Rotationsangiographie durchgeführt. In dieser zweiten Untersuchung fand sich in 8 der 30 Fälle (26,7 %) dann doch ein rupturiertes Aneurysma. 3 der 8 initial okkulten Aneurysmen waren allerdings sehr klein (1-2 mm), in 2 Fällen handelte es sich um supraklinoidale Karotisdissektionsaneurysmen (2 und 8 mm), 2 weitere waren kleine Basilaris-Perforator-Aneurysmen (1 und 3 mm) und bei einem Patienten lag ein 3 mm großes Dissektionsaneurysma der A. vertebralis vor. Diese Studienergebnisse zeigen, dass es dringend notwendig ist, bei Patienten mit einer subarachnoidalen Blutung mit einem initial negativen Befund in der 3D-Rotationsangiographie engmaschig weitere angiographische Untersuchungen durchzuführen, um okkulte Aneurysma-Blutungen nicht zu übersehen, so die Autoren.