Das Auffinden von Spikes mit polarer Orientierung im EEG von Patienten mit einer Temporallappen-Epilepsie (TLE) könnte darauf hindeuten, dass der Erkrankung eine Hippokampussklerose ätiologisch zugrunde liegt. Dies zeigen die Ergebnisse einer vor Kurzem im „Journal of the Neurological Sciences“ publizierten Studie von Wissenschaftlern der Thomas Jefferson University in Philadelphia, USA. Studienteilnehmer waren 34 erwachsene Patienten mit einer pharmakoresistenten TLE, bei denen im Zeitraum zwischen 2011 und 2014 im Jefferson Comprehensive Epilepsy Center ein Epilepsie-chirurgischer Eingriff durchgeführt wurde. Die Forscher teilten die Patienten in zwei Gruppen ein. In Gruppe 1 waren Personen, bei denen im MRT eine Hippokampussklerose diagnostiziert worden war, in Gruppe 2 Patienten mit anderen MRT-Befunden. Mit Hilfe einer bestimmten Software fertigten die Experten bei allen Studienteilnehmern Karten der Spannungs-Topographie der interikatalen Spikes an ihren jeweiligen Peaks im EEG an. Die interiktalen Spikes selbst klassifizierten sie als „polar“, „basal“, „lateral“ und „andere“. Insgesamt wurden so 340 Spikes untersucht. Am häufigsten waren “andere” Spikes zu finden (186 Spikes; 54,7 %), gefolgt von „lateralen“ (146; 42,9 %), „polaren“ (5; 1,5 %) und schließlich „basalen“ Spikes (3; 0,9 %). Dabei zeigten sich einige Unterschiede in den Charakteristika der Spannungs-Topographie-Karten der Spikes zwischen beiden Gruppen. 5 Spikes bei den Patienten mit der Hippokampussklerose wurden als „polar“ klassifiziert. In der Vergleichsgruppe war dies bei keinem einzigen Patienten zu finden. Die Ergebnisse dieser Studie geben Anlass zu der Vermutung, dass „polare“ Spikes bei Temporallappen-Epilepsie ein Hinweis auf eine Hippokampussklerose sein könnten, so die Autoren.