Neue Studie zu Risikofaktoren für postoperative Komplikationen nach elektiver Kraniotomie
Es gibt offenbar bestimmte Risikofaktoren für peri- und postoperative medizinische Komplikationen bei neurochirurgischen Patienten, bei denen eine Kraniotomie durchgeführt wurde. Dies konnten Wissenschaftler des Klinikums der Universität Regensburg kürzlich im Rahmen einer Studie zeigen. Sie werteten retrospektiv die Daten von 1.800 Patienten aus, die sich im Zeitraum zwischen Juni 2009 und Juni 2014 einer Kraniotomie unterzogen hatten. Dabei verglichen die Forscher Patienten mit postoperativen thromboembolischen Komplikationen oder pulmonalen oder systemischen Infektionen mit einer Kontrollgruppe ohne medizinische Komplikationen. Die peri- und postoperativen Komplikationen selbst wurden statistisch analysiert, und zwar mit Hilfe des logistischen Regressionsmodell im Hinblick auf ihre Assoziation mit dem Lebensalter und Geschlecht der Patienten, den Komorbiditäten, der Indikation zur Kraniotomie, der Operationsdauer, der operativen Position, dem Anästhesie-Typ und bereits früher durchgeführter Kraniotomien. Insgesamt 133 der 1.800 Studienteilnehmer (67 Frauen und 66 Männer) im Alter zwischen 14 und 85 Jahren entwickelten medizinische Komplikationen. Die Gesamtmorbiditätsrate lag bei 7,4 %. Die Regensburger Wissenschaftler fanden statistisch signifikante Korrelationen zwischen thromboembolischen Ereignissen und dem Vorliegen eines Meningeoms, einer bereits früher schon einmal durchgeführten Kraniotomie, der Operationsdauer und einer Hypertonie der Patienten. Das Auftreten von schweren Infektionen war mit dem Lebensalter, der Operationsdauer und einem Kraniopharyngeom sowie einem Hypophysenadenom als Operationsursache assoziiert. Die weiteren Analysen ergaben, dass es außerdem eine Assoziation zwischen einem verlängerten Aufenthalt auf der Intensivstation und der Dauer der Operation sowie einer Hypertonie der Patienten gab. Die Erkenntnisse dieser Studie sollten bei der Auswahl von Patienten, bei denen eine Kraniotomie durchgeführt werden soll, berücksichtigt werden, so die Regensburger Experten.
(drs)
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Quellen-URL (abgerufen am 18.04.2024 - 06:44): http://www.neuromedizin.de/Neuro-Chirurgie/Neue-Studie-zu-Risikofaktoren-fuer-postoperative-Komplikatio.htm
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