Informierte Patienten – Albtraum oder Segen für Ärzte?
Der Trend zur Selbstrecherche medizinischer Fragen von Patienten hat sich in den letzten Jahren verstärkt. Immer häufiger informieren sich Patienten selbst über Krankheiten, Behandlungsoptionen oder Kassenleistung. Bei den niedergelassenen Ärzten ist dieses Verhalten jedoch umstritten. Dies geht aus einer aktuellen Online-Umfrage der Bertelsmann Stiftung und der BARMER GEK hervor. So findet sogar mehr als die Hälfte der Ärzte informierte Patienten zumindest problematisch, wovon 45 % der Meinung sind, dass unangemessene Erwartungen und Ansprüche der Patienten dadurch steigen und die Arbeit des Arztes eher belasten würden. Die Meinung, dass die Selbstinformation die Patienten nur verwirre, liegt bei ca. 30 % der befragten Ärzte und beinahe ein Viertel der Ärzte rät Patienten zur eigenständigen Suche nach Informationen ab. Während knapp 10 % der Ärzte sich ärgern, dass der Patient sich mit seiner Frage nicht zuerst an sie gewandt hat, freuen sich doch gut 40 % über das Interesse ihrer Patienten. Dr. Brigitte Mohn, Vorstandsmitglied der Bertelsmann Stiftung, meint, dass der Trend zur Selbstinformation im Internet über Krankheitssymptome und den dazugehörigen Therapiemöglichkeiten eine unumkehrbare Entwicklung darstellt. Die Ärzte sollten dies als Chance betrachten und fördern. „Ein gut informierter Patient, der auf Augenhöhe mit dem Arzt über Krankheiten und Behandlungsoptionen diskutiert, sollte das Ziel aller an der Versorgung Beteiligten sein, so der Vorstandsvorsitzende, Dr. med. Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der BARMER GEK. (Quelle: gesundheitsmonitor.de)
(bd)
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