Seltener Fall einer spontanen Rückbildung eines kongenitalen Glioblastoms
Die Behandlung des überaus bösartigen Glioblastoma multiforme (GBM) besteht in der Regel aus der Kombination einer operativen Tumorresektion mit einer Chemo- und einer Strahlentherapie. Letztendlich ist dieser Hirntumor jedoch sowohl im Kindes- als auch im Erwachsenenalter nicht heilbar. Es gibt allerdings Hinweise darauf, dass das kongenitale Glioblastom eine bessere Prognose mit einer besseren Überlebenswahrscheinlichkeit hat als das GBM bei älteren Kindern. Wissenschaftler des Kids Cancer Centre, Sydney Children's Hospital in Randwick, Australien, berichteten in diesem Zusammenhang vor Kurzem in der Zeitschrift „Pediatrics“ von einem Kind mit einem kongenitalen Glioblastom, das sich ohne jede systemische Therapie spontan zurückgebildet hat. Zwar wurde unmittelbar nach der Diagnose des Hirntumors eine begrenzte Debulking-Operation durchgeführt, der Resttumor verschwand dann jedoch ohne weitere Maßnahmen innerhalb der folgenden 21 Monate. Der junge Patient blieb den Experten zufolge in Remission und auch im weiteren Follow-up von 5 Jahren war kein Rezidiv zu beobachten. Allerdings war das neurologische Ergebnis ungünstig. Das Kind wies schwere Entwicklungsverzögerungen auf und litt unter Krampfanfällen. Dieser Fall deutet darauf hin, dass das kongenitale Glioblastom eine eigene biologische Entität hat, die am ehesten mit dem kindlichen Neuroblastom zu vergleichen ist, ein besseres Outcome hat und sich sogar spontan zurückbilden kann, so die Autoren.
(drs)
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Quellen-URL (abgerufen am 20.04.2024 - 08:32): http://www.neuromedizin.de/Neuropaediatrie/Seltener-Fall-einer-spontanen-Rueckbildung-eines-kongenitale.htm
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