Patienten, bei denen eine zervikale Bandscheibenendoprothetik (CDA = cervical disc arthroplasty) durchgeführt wurde, haben offenbar eine deutlich niedrigere Inzidenz für eine postoperative Dysphagie als Personen, die sich einer anterioren zervikalen Diskektomie mit Fusion (ACDF = anterior cervical discectomy and fusion) unterzogen haben. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler des Department of Spinal Surgery, Nanfang Hospital, Southern Medical University in Guangzhou, China, im Rahmen einer aktuellen Metaanalyse. Die Forscher durchsuchten die elektronischen Datenbanken PubMed, EMBASE und Cochrane Central Register of Controlled Trials nach randomisierten kontrollierten Studien, welche die CDA mit der ACDF verglichen und die postoperative Dysphagie-Inzidenz untersucht hatten. Die Studienauswahl, die Ermittlung des Bias-Risikos und die Datenextraktion wurden von zwei voneinander unabhängigen Wissenschaftlern durchgeführt. Die Datenanalysen selbst erfolgten mit Hilfe einer bestimmten Software. Ausgewertet wurden schließlich 10 Studien mit insgesamt 2.711 Patienten (CDA-Gruppe: n=1.512; ACDF-Gruppe: n=1.199). Alle Studien wiesen ein niedriges Bias-Risiko auf. Gepoolte Analysen ergaben, dass die Inzidenz einer postoperativen Dysphagie in der CDA-Gruppe bei 9,46 % (143/1.512) und in der ACDF-Gruppe bei 12,09 % (145/1.199) lag. Die Metaanalyse zeigte dann auch die statistische Differenz zwischen beiden Gruppen in Bezug auf die Dysphagie-Inzidenz. Patienten, bei denen eine zervikale Bandscheibenendoprothetik durchgeführt wurde, haben eine niedrigere Inzidenz für eine postoperative Dysphagie als Personen, die sich einer anterioren zervikalen Diskektomie mit Fusion unterzogen haben, so das Fazit der Studienautoren.