Levetiracetam verringert Anfallshäufigkeit bei Patienten mit Hirntumor
Patienten mit einem Hirntumor leiden häufig unter Krampfanfälle. Wissenschaftler des College of Pharmacy, Qatar University in Doha, Qatar, haben kürzlich im Rahmen eines systematischen Reviews untersucht, ob und inwieweit das Antiepileptikum Levetiracetam Patienten mit einem Hirntumor vor diesen Anfällen schützen kann. Hierzu durchsuchten die Forscher die Literaturdatenbanken PubMed (1948 bis Dezember 2015), EMBASE (1980 bis Dezember 2015), Cochrane Database of Systematic Reviews und Google Scholar nach Studien, die zum Thema publiziert wurden. Eingeschlossen wurde Arbeiten, die von der Anfallshäufigkeit bei Hirntumor-Patienten, die mit Levetiracetam in Mono- oder Kombinationstherapie behandelt wurden, berichteten. Zur Auswertung kamen letztendlich die Daten von insgesamt 21 Studien (3 randomisierte kontrollierten Studien sowie 7 prospektive und 11 retrospektive Beobachtungsstudien). Alle Studien wiesen allerdings ein hohes Risiko eines Bias auf. Es konnte dennoch gezeigt werden, dass Levetiracetam zu einer Verringerung der Anfallshäufigkeit bei Patienten mit einem Hirntumor mit und ohne Kraniotomie führte. Die Therapie mit dem Antikonvulsivum war außerdem überaus sicher. Levetiracetam scheint die Anfallshäufigkeit bei Patienten mit einem Hirntumor zu verringern und sollte bei den Betroffenen als Mittel der ersten Wahl in Erwägung gezogen werden, so die Wissenschaftler. Allerdings empfehlen die Experten noch weitere hochqualitative prospektive Studien zum Thema durchzuführen.
(drs)
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Quellen-URL (abgerufen am 25.04.2024 - 22:12): http://www.neuromedizin.de/Neuro-Onkologie/Levetiracetam-verringert-Anfallshaeufigkeit-bei-Patienten-mi.htm
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