Bahnbrechend: CerMet-Technologie von Heraeus für die Medizintechnik- Neue Behandlungsmöglichkeiten bei Nervenerkrankungen und für Sehgeschädigte

Neue Anwendungen in der minimalinvasiven Chirurgie zur medizinischen Behandlung insbesondere im Bereich der Nerven- und Hirnstimulation werden dadurch möglich. Mit dem innovativen, biokompatiblen Materialsystem aus Keramik und Metall (CerMet) trägt Heraeus dazu bei, die Lebensqualität von Betroffenen entscheidend zu verbessern. Neue Therapieformen erfordern eine hohe Integrationsdichte der eingesetzten Elektronik und damit auch eine größere Anzahl an elektrischen Kanälen in den Durchführungen. Es klingt wie Science Fiction, aber in wenigen Jahren könnte die CerMet-Technologie von Heraeus entscheidend zur Miniaturisierung von medizinischen Implantaten im Herz (Schrittmacher), Gehirn (Brain-Reader), Auge (Sehprothesen) oder Ohr (Hörgeräte) beitragen. Mit der CerMet-Technologie kann das elektrische Interface (Schnittstelle) vom Implantat in den Körper deutlich verkleinert und gleichzeitig können erheblich mehr Kanäle bzw. Durchführungen integriert werden.

Neue Technik zur Miniaturisierung von medizinischen Implantaten erweitert Therapiemöglichkeiten

„Medizinische Implantate, die unter Anwendung der CerMet-Technologie produziert werden können, sind kleiner, leistungsfähiger und können mehr Funktionen integrieren – ein großer Vorteil für unsere Kunden“, sagt Jens Trötzschel, Vice President Advanced Technologies bei Heraeus Medical Components. Möglich machen dies außergewöhnlich dünne elektrische Leiterbahnen, die mit einem Durchmesser von 0,15 Millimetern so fein sind wie ein Blatt Papier. Mehr als drei Millionen medizinische Implantate werden schon jetzt jährlich zur Behandlung chronischer Erkrankungen wie Herzrhythmusstörungen, Parkinson, Hörverlust oder Blindheit eingesetzt. Mit der neuen Technologie eröffnen sich für Hersteller von Implantaten und für Heraeus als Zulieferer neue Märkte, denn smartere und multifunktionalere Geräte werden helfen, die Gesundheitskosten zu senken.

CerMets eröffnen neue Möglichkeiten

Die CerMet-Technologie wurde als beste Heraeus Innovation 2015 ausgezeichnet. Der feste, hochdichte und extrem robuste CerMet-Werkstoff ist eine Kombination winziger Platin- und Aluminiumoxidpartikel. Keramik und Metall gehen chemisch normalerweise keine Verbindung ein. Das stellte das Heraeus Team bei der Entwicklung des Verbundmaterials vor große Herausforderungen. Die hohe Material- und Systemkompetenz von Heraeus war dabei der Schlüssel zum Erfolg. Und Ulrich Hausch, Projektleiter bei Heraeus Medical Components hebt einen weiteren Vorteil hervor: „CerMet bietet Entwicklern und Konstrukteuren von Implantaten eine höhere Flexibilität beim Design neuer Bauteile, da das Materialsystem die Herstellung komplexer dreidimensionaler Strukturen erlaubt.“ Im Bereich der Durchführungen wird es nun möglich, abgewinkelte oder verzweigte Leiterbahnen zu fertigen und damit einen bisher nie dagewesenen Designspielraum zu erschließen. Aktive medizinische Implantate und Geräte sind derzeit oft noch sehr groß, wie z. B. sogenannte Brain-Reader, die in Zukunft die Steuerung von Prothesen durch das Erfassen von Hirnströmen ermöglichen werden. Insbesondere querschnittsgelähmte Patienten oder Menschen mit Amputationen werden von solchen Geräten stark profitieren. Um tatsächlich alltagstaugliche Geräte zu entwickeln, müssen die Brain-Reader und deren Durchführung deutlich kleiner werden, und die Schnittstelle des Implantats mit dem Körper muss eine höhere Integrationsdichte bieten. Mit der CerMet-Technologie von Heraeus wird dies zukünftig möglich sein.

Quelle: Heraeus Medical Components, Hanau

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Quellen-URL (abgerufen am 29.03.2024 - 00:25): http://www.neuromedizin.de/Neuro-Chirurgie/CerMet-Technologie-von-Heraeus-revolutioniert-die-Medizintec.htm
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