Erste Erfahrungen mit operativer Behandlung Strahlentherapie-assoziierter maligner Tumoren des Gehörganges und des Os temporale
In einem Beitrag der Zeitschrift „The Laryngoscope“ berichten Wissenschaftler des University of Texas MD Anderson Cancer Center, Houston, Texas, U.S.A., von ihren ersten Erfahrungen mit der operativen Behandlung von Patienten mit einem Strahlentherapie-assoziierten malignen Tumor des Gehörganges und/oder des Os temporale. Die Forscher werteten retrospektiv die Daten von 13 betroffenen Patienten aus, die im Zeitraum zwischen 1999 und 2012 operiert wurden. 10 der 13 Studienteilnehmer hatten ein Plattenepithelkarzinom und 3 weitere ein Sarkom des Gehörganges und Os temporale. Die Dauer zwischen dem Ende der Radiotherapie und der Diagnose des Strahlentherapie-assoziierten Tumors lag im Mittel bei 13,38 Jahren. Die 3-Jahres-Gesamt- und erkrankungsfreien Überlebensraten betrugen 59,8 % und 42,3 %. 7 Patienten (54 %) wiesen einen Strahlentherapie-assoziierten malignen Tumor auf, der auf den äußeren Gehörgang begrenzt war (LEAC = limited to the external auditory canal), und bei den übrigen 6 Fällen hatte sich das maligne Geschehen auch auf den dahinter liegenden Teil des Ohres und das Os temporale ausgedehnt (EEAC = extending beyond external auditory canal). Die Patienten der LEAC-Gruppe waren im Mittel 66,5 Jahre und die der EEAC-Gruppe 41,1 Jahre alt. Die weiteren Analysen ergaben, dass die Patienten mit der LEAC-Erkrankung im Vergleich zu den Personen mit dem EEAC-Tumor immer negative Operationsränder hatten und postoperativ auch keine adjuvante Therapie benötigten. Nicht zuletzt war auch die 3-Jahres- Erkrankungsspezifische Überlebensrate bei den Patienten, bei denen der Strahlentherapie-assoziierte maligne Tumor auf den äußeren Gehörgang begrenzt war, signifikant besser als die von den Patienten der EEAC-Gruppe. Diese Fälle zeigen, dass Patienten nach einer Strahlentherapie im Kopf-Halsbereich ein erhöhtes Risiko für einen Strahlentherapie-assoziierten malignen Tumor des Gehörganges und des Os temporale haben und diesbezüglich besonders aufmerksam beobachtet werden sollten, so die Experten.
(drs)
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Quellen-URL (abgerufen am 29.03.2024 - 13:57): http://www.neuromedizin.de/Neuro-Radiologie/Erste-Erfahrungen-mit-operativer-Behandlung-Strahlentherapie.htm
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