Eine rasche Auftitrierung des atypischen Neuroleptikums Clozapin ist eine effektive und sichere Behandlungsoption bei Patienten mit einer therapierefraktären Schizophrenie und trägt zu einer deutlichen Verkürzung des stationären Aufenthaltes der Betroffenen bei. Dies konnten türkische Wissenschaftler der Abteilung für Psychiatrie, Medizinische Fakultät Cerrahpaşa der Universität von Istanbul kürzlich in einer retrospektiven Studie mit therapierefraktären Schizophrenie-Patienten aus zwei verschiedenen Behandlungszentren zeigen. Im ersten Zentrum wurde bei den Patienten, die an der Studie teilnahmen, die Clozapin-Therapie mit 25 bis 50 mg eingeleitet und falls erforderlich noch am gleichen Tag alle 6 Stunden um 50 bis 100 mg erhöht. Die anschließende Dosiserhöhung belief sich ebenfalls auf 50 bis 100 mg pro Tag. Im zweiten Zentrum erfolgte die Clozapin-Auftitrierung langsamer. Begonnen wurde hier mit 12,5 bis 50 mg Clozapin am Tag 1, gefolgt von einer Dosiserhöhung um 25 bis 50 mg/Tag. Es zeigte sich, dass die Anzahl der Tage zwischen Beginn der Clozapin-Therapie bis zur Entlassung aus dem Krankenhaus in der schnellen Titrations-Gruppe im Mittel geringer war als in der Vergleichsgruppe (22,4 ± 8,72 Tage versus 27,0 ± 10,5 Tage). Auch die Dauer des stationären Aufenthaltes der Patienten insgesamt war in der Gruppe mit der raschen Clozapin-Auftitrierung signifikant kürzer als in der Gruppe mit der langsamen Dosissteigerung (29,6 ± 10,6 Tage versus 41,2 ± 14,8 Tage). In der schnellen Titrationsgruppe war allerdings häufiger eine Hypotonie als unerwünschte Nebenwirkung zu beobachten als in der Kontrollgruppe, und bei einem Patienten bestand der Verdacht auf eine Myokarditis. Die schnelle Clozapin-Auftitrierung scheint bei Patienten mit einer therapierefraktären Schizophrenie effektiv und sicher zu sein und zu einer Verkürzung des stationären Aufenthaltes beizutragen, so die Studienautoren.