Neurologische Auffälligkeiten als Primärsymptom eines kolorektalen Karzinoms
In einem aktuellen Beitrag der Zeitschrift „BMJ Case Reports“ berichten Wissenschaftler des Royal Free London NHS Foundation Trust, London, UK, von einem 63-jährigen rollstuhlpflichtigen Multiple-Sklerose-Patienten, der sich mit einer Episode einer expressiven Aphasie und Verwirrtheitszuständen in der Klinik vorstellte. Die zerebralen Bildgebungsuntersuchungen zeigten eine solitäre zerebrale Masse, die radiologisch auf einen primären Hirntumor hindeutete. Eine Biopsie führte jedoch zu der überraschenden Diagnose eines metastasierenden Adenokarzinoms. Weiterführende immunhistochemische Untersuchungen deuteten dann auf ein kolorektales Karzinom als Primärtumor hin. Diese Verdachtsdiagnose konnte durch das anschließende Staging bestätigt werden: Bei dem Primärtumor handelte es sich um ein Karzinom innerhalb des Caecums/terminalen Ileums mit ausgedehnten bilobären inoperablen Lebermetastasen. Trotz intensiver ärztlicher Bemühungen verschlechterte sich der Zustand des Patienten sehr schnell und er starb einige Wochen später. Eine palliative Chemotherapie war aufgrund seines schlechten Allgemeinzustandes nicht mehr durchführbar und eine palliative Strahlentherapie lehnte der Patient ab. Dieser Fall zeigt, dass unklare neurologische Auffälligkeiten selten auch einmal ein erstes Symptom eines metastasierenden kolorektalen Karzinoms sein können, so die Autoren.
(drs)
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Quellen-URL (abgerufen am 23.04.2024 - 23:59): http://www.neuromedizin.de/Neuro-Onkologie/Neurologische-Auffaelligkeiten-als-Primaersymptom-eines-kolo.htm
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