Eine operative Intervention kann bei sorgfältig ausgewählten Patienten mit einer symptomatischen lumbalen Spinalkanalstenose zu einer Verbesserung der Schmerzsymptomatik, der körperlichen Einschränkungen und der Lebensqualität führen. Kanadische Wissenschaftler des Toronto Western Hospitals und der University of Toronto haben zusammen mit US-amerikanischen Kollegen aus Cleveland, Chicago und Phoenix vor Kurzem ein systematisches Review durchgeführt, um den Nutzen und die Sicherheit einer Dekompressionsbehandlung mit oder ohne Arthrodese zur Behandlung der symptomatischen lumbalen Spinalkanalstenose speziell bei Patienten im Alter von über 65 Jahren zu untersuchen. Hierzu durchsuchten die Forscher die medizinische Literaturdatenbank MEDLINE nach Artikeln, die zu ihrer Fragestellung passten und bis Dezember 2014 publiziert wurden. Die erste ihrer Fragen fokussierte sich auf die Effektivität der lumbalen spinalen Operation bei älteren Patienten mit einer symptomatischen lumbalen Spinalkanalstenose, die zweite Frage zielte auf die Sicherheit der operativen Maßnahme in der Altersgruppe der über 65-Jährigen unter besonderer Berücksichtigung der perioperativen Komplikationsraten ab. Das Review, das letztendlich 11 Studien umfasste, ergab, dass die überwiegende Mehrheit der älteren Patienten durch die Operation eine signifikante Verbesserung ihrer Symptomatik aufwies, und zwar insbesondere in Bezug auf die Schmerzen (Verbesserung der VAS um 4,4 Punkte) und die körperlichen Einschränkungen (Veränderung des Oswestry Disability Index um 23 Punkte). Des Weiteren zeigte sich, dass es nur selten zu perioperativen Komplikationen kam und akzeptabel hinsichtlich der gepoolten geschätzten Mortalitätsrate (0,5 %), einer unbeabsichtigten Durotomie (5 %) sowie dem Auftreten von Wundinfektionen (2 %) war. Eher ungünstig schien das Outcome mit größeren Komplikationsraten bei Patienten zu sein, die unter einem Diabetes litten oder eine Adipositas aufwiesen. Die kanadischen und US-amerikanischen Wissenschaftler plädieren dafür, dass ältere Patienten mit einer symptomatischen lumbalen Spinalkanalstenose nicht von einer operativen Behandlung ausgeschlossen werden sollten.