Erwachsene mit einem schweren Tourette-Syndrom weisen eine erhöhte motorische kortikale Plastizität auf. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler des Hospital Universitario Virgen del Rocío/CSIC/Universidad de Sevilla, Spanien, in einer Studie mit 15 erwachsenen Tourette-Patienten und 16 gesunden Kontrollpersonen. Bei allen Studienteilnehmern wurde die motorische kortikale Plastizität unter Verwendung der gepaarten assoziativen Stimulation (PAS = paired associative stimulation) im Rahmen der transkraniellen magnetischen Stimulation (TMS) untersucht. Außerdem ermittelten die Forscher mögliche Assoziationen zwischen der PAS-induzierten Plastizität und relevanten klinischen Variablen, einschließlich der kortikalen Exzitabilität, psychiatrischer Komorbiditäten, der medikamentösen Therapie und der Schwere der Tics. Die Experten konnten zeigen, dass die motorische kortikale Plastizität bei den Patienten mit dem Tourette-Syndrom im Gegensatz zu der Vergleichsgruppe abnormal erhöht und diese ungewöhnliche Plastizität unabhängig mit dem Schweregrad der Tics assoziiert war. Diese Studienresultate lassen vermuten, dass die aberrante motorische kortikale Plastizität ein zugrunde liegender Mechanismus für die Tic-Pathophysiologie ist, so die spanischen Wissenschaftler.
(drs)
Abstract aus Mov Disord 2015; 30(3): 431-5Zurück zur Startseite