Italienische Wissenschaftler des Department of Clinical and Experimental Medicine der Universität von Pisa haben kürzlich in einer Studie untersucht, wie effektiv im Kurzeitverlauf gesehen die elektrokonvulsive Therapie (ECT) bei Patienten mit einer schweren pharmokoresistenten bipolaren Erkrankung mit gemischten Episoden ist und ob es Prädiktoren dafür gibt, dass die Betroffenen auf die ECT ansprechen oder nicht. Teilnehmer waren 203 konsekutive Patienten mit gemischten Zuständen der bipolaren Erkrankung, die im Zeitraum zwischen Januar 2006 und Mai 2011 mit der ECT behandelt wurden. Zur endgültigen Auswertung kamen dann jedoch nur 197 der 203 Patientenakten. Alle Patienten wurden vor und nach den ECT-Behandlungen anhand der „Hamilton Depression Rating Scale-17 (HDRS-17)“, der „Young Mania Rating Scale (YMRS)“, der „Brief Psychiatric Rating Scale (BPRS)“ und der „Clinical Global Impressions (CGI) Scale“ untersucht. Um die Non-Responder-, Responder- und Remissonsgruppen zu identifizieren setzen die Forscher die CGI-Subskala "Global improvement" sowie den „Final HDRS-17- und den YMRS-Gesamt-Score ein. Es zeigte sich, dass gegen Ende der ECT-Behandlung 55 Patienten (27,9 %) Non-Responder sowie 82 (41,6 %) Responder waren und 60 (30,5 %) der Remissionsgruppe zugeordnet werden konnten. Die weiteren Datenauswertungen ergaben dann erwartungsgemäß auch, dass die Werte auf der „CGI-Severity Scale“ sowie die HDRS-17- und die BPRS-Scores in der Remissionsgruppe signifikant niedriger als in der Non-Responder- und der Responder-Gruppe waren. Außerdem fanden die Experten heraus, dass die Dauer der aktuellen Erkrankungsepisode, eine lebenslang bestehende Komorbidität einer Zwangserkrankung und der durchschnittliche YMRS-Gesamt-Score zu Beginn der Therapie statistisch signifikante Prädiktoren für ein ECT-Therapieversagen waren.