Adenotonsillektomie zur Therapie der schweren obstruktiven Schlafapnoe bei Kindern mit Trisomie 21?
Wissenschaftler der University of Pittsburgh School of Medicine in Pittsburgh, USA, haben kürzlich in einer Studie untersucht, wie das Outcome von Kindern mit einer Trisomie 21 ist, die unter einer schweren obstruktiven Schlafapnoe (OSA) leiden und operativ behandelt werden. Hierzu werteten sie retrospektiv die Daten von 230 pädiatrischen Patienten mit einer schweren OSA (Apnoe-Hypopnoe-Index AHI > 10), die in der Kinderklinik der Universität behandelt wurden, aus. 18 der 230 Kinder hatten eine Trisomie 21. Die am häufigsten eingesetzte Therapiemethode war bei allen Studienteilnehmern die Adenotonsillektomie. In puncto präoperativer AHI war kein wesentlicher Unterschied zwischen den Patienten ohne und denjenigen mit Trisomie 21 festzustellen. Die weitere Auswertung der gesammelten Daten ergab, dass sich der AHI nach der Operation in der Trisomie 21-Gruppe von durchschnittlich 26,6 auf 11,6 und in der Vergleichsgruppe im Mittel von 24,5 auf 3,6 verbessert hatte. Die perioperative stationäre Aufenthaltsdauer lag bei den Trisomie-Kindern im Durchschnitt bei 3,8 Tagen und bei den Patienten ohne genetische Erkrankung bei 1,7 Tagen. Zu einer kompletten Heilung der OSA schließlich kam es in der Trisomie-Gruppe in 35 % und in der Kontrollgruppe in 75 % der Fälle. Die Mehrzahl der Trisomie 21-Patienten mit einer schweren OSA weisen nach einer chirurgischen Intervention Residualsymptome der OSA auf, haben ein erhöhtes Risiko für postoperative Atemwegsinterventionen und müssen auch deutlich länger im Krankenhaus bleiben als vergleichbare Kinder ohne Trisomie 21, so das Fazit der Experten.
(drs)
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Quellen-URL (abgerufen am 24.04.2024 - 19:12): http://www.neuromedizin.de/Neurologie/Adenotonsillektomie-zur-Therapie-der-schweren-obstruktiven-S.htm
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