Kognitionsstörungen und Verringerung der grauen Hirnsubstanz bei Patienten mit klinisch stummem Hirninfarkt
Patienten mit einem klinisch stummen Hirninfarkt weisen im Vergleich zu gesunden Kontrollpersonen Beeinträchtigungen der kognitiven Funktionen und eine Verringerung der grauen Hirnsubstanz auf. Dies konnten Wissenschaftler des Biomedical Engineering Laboratory, The First Affiliated Hospital of Yangtze University in Hubei, China, in einer klinisch-neuroradiologischen Studie mit 62 Patienten mit einem stummen Hirninfarkt (SCI = silent cerebral infarction) und 62 in Bezug auf das Lebensalter und das Geschlecht übereinstimmenden gesunden Kontrollpersonen zeigen. Alle Studienteilnehmer wurden mittels P300-Test, Montreal Cognitive Assessment (MoCA)-Test, der Hamilton Anxiety Scale (HAMA) und der Hamilton Depression Scale (HDRS) untersucht. Außerdem wurden bei jedem Probanden hochauflösende T1-gewichtete MRT-Aufnahmen des gesamten Gehirns angefertigt, mit der SPM12b-Software bearbeitet und durch Voxel-basierte Morphometrie (VBM) analysiert. Schließlich führten die Experten noch Korrelationsanalysen zwischen der grauen Hirnsubstanz und den MoCA-Scale-Scores, der P300-Latenz, der P300-Amplitude, der HAMA, der HDRS, dem Lebensalter sowie dem Bildungsgrad der Patienten durch. In den Gehirnen der SCI-Patienten fanden die Experten eine signifikante Verringerung der grauen Hirnsubstanz im Bereich des linken superioren und inferioren frontalen Gyrus, des linken superioren temporalen Gyrus, des rechten mittleren temporalen Gyrus und bilateral im Bereich des hippocampalen Gyrus. Eine deutliche Zunahme der grauen Hirnsubstanz war nicht festzustellen. Außerdem zeigte sich, dass bei den SCI-Patienten die graue Hirnsubstanz der Frontal- und der Temporallappen positiv mit dem Wert der MoCA-Skala und der P300-Amplitude korrelierte. Die graue Hirnsubstanz der frontalen und temporalen Lappen und des Hippocampus korrelierten negativ mit der P300-Latenz. Bei SCI-Patienten finden sich im Gegensatz zu gesunden Vergleichspersonen kognitive Funktionsstörungen und eine Verringerung der grauen Hirnsubstanz, so die Forscher. Die neuropathologische Basis derartiger Kognitionsdefizite bei SCI-Patienten könnte ihrer Meinung nach die Verringerung der grauen Hirnsubstanz sein.
(drs)
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Quellen-URL (abgerufen am 18.04.2024 - 11:18): http://www.neuromedizin.de/Neuro-Radiologie/Kognitionsstoerungen-und-Verringerung-der-grauen-Hirnsubstan.htm
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