Patienten mit einer obstruktiven Schlafapnoe (OSA) haben ein hohes Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen. Dennoch wird auch heute nur bei einem kleinen Teil der Betroffenen die Diagnose von oder das Risiko für drohende Herzkreislauferkrankungen rechtzeitig gestellt bzw. erkannt. Möglicherweise gibt es nun jedoch bald eine neue Screening-Methode zur Frühdiagnose einer kardiovaskulären Erkrankung bei Patienten mit einer obstruktiven Schlafapnoe. Wissenschaftlern der Peking University School and Hospital of Stomatology in Beijing, China, zufolge könnte die Analyse von Proteinen und Peptiden im Speichel eine entsprechende Screening-Methode sein. Um die differentiell exprimierten Proteine/Peptide von OSA-Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen zu erforschen und zu identifizieren, führten die Forscher bei einer Gruppe von Personen mit einer OSA und einer Herzkreislauferkrankung sowie einer Vergleichsgruppe von Patienten mit einer OSA ohne kardiovaskuläre Erkrankung Massenspektrometer-basierte Speichelanalysen durch. Die Wissenschaftler konnten im Massenspektrometer insgesamt 11 Peaks beobachten, die im Speichel beider Gruppen differentiell exprimiert waren. Bei den OSA-Patienten mit der kardiovaskulären Erkrankung zeigten 5 Massen-Peakes (1594,1, 1673,7, 1196,6, 1290,5 und 1447,0 Da) eine Tendenz zur Hochregulierung, 6 Massen-Peaks (3038,6, 2164,3, 2301,4, 3195,0, 2628,4 und 1721,9 Da) dagegen einen Trend zur Herunter-Regulierung. Außerdem konnte nachgewiesen werden, dass die AHSG (= Alpha-2-HS-Glycoprotein)-Spiegel im Speichel in der Gruppe der Patienten mit der kardiovaskulären Erkrankung im Gegensatz zu der Vergleichsgruppe verringert waren. Die differentielle Peptidom-Speichelanalyse ist ein vielversprechender Ansatz für die Erforschung neuer Biomarker zur Frühdiagnose einer kardiovaskulären Erkrankung bei Patienten mit einer obstruktiven Schlafapnoe, so die Meinung der Experten aus China.