Repetin (RPTN) ist ein extrazelluläres Protein der normalen Epidermis. Wissenschaftler der Shaanxi Normal University in Xi'an, China und der University of North Carolina at Greensboro, USA, konnten kürzlich zeigen, dass RPTN auch ubiquitär im Gehirn von Mäusen und Menschen vorkommt, und zwar in größeren Mengen vor allem im Plexus choroideus, im Hippocampus sowie im präfrontalen Kortex. In einer Studie untersuchten die Forscher nun die RPTN-Expression bei Patienten mit neuropsychiatrischen Erkrankungen. Hierzu bestimmten sie die RPTN-Spiegel im Serum von 88 Personen mit einer Schizophrenie, von 34 Patienten mit einer bipolaren Erkrankung und von 91 weiteren, die chronische Psychostimulantien-Konsumenten waren. Außerdem untersuchten sie die RPTN-Expression in einem Maus-Modell von chronisch unvorhersehbarem mildem Stress (CUMS = chronic unpredictable mild stress). Die Auswertung aller gesammelten Daten ergab, dass bei den Patienten mit der Schizophrenie, mit einer bipolaren Erkrankung und bei denjenigen mit einem Konsum von psychostimulierenden Substanzen die RPTN-Serumsiegl deutlich niedriger waren als bei gesunden Personen (n=115) oder altersentsprechenden Kontrollpersonen (n=92). Bei den CUMS-Mäusen zeigte sich, dass sich die RPTN-Expression im Hippocampus und im präfrontalen Kortex mit Fortschreiten des CUMS-Prozesses ebenfalls zunehmend verringerte. Die Ergebnisse dieser Studie könnten ein Hinweis darauf sein, dass Repetin möglicherweise eine Rolle bei emotionalen und kognitiven Prozessen spielt, so die Forscher. Die RPTN-Abnahme im Serum könne außerdem darauf hindeuten, dass RPTN an der Pathogenese der Schizophrenie und der bipolaren Erkrankung beteiligt ist.