Anfang Januar 2010 hat in Tübingen das erste deutsche Zentrum für seltene Erkrankungen den Betrieb aufgenommen. Dieses „Behandlungs- und Forschungszentrum für Seltene Erkrankungen Tübingen (ZSE Tübingen)“ hat es sich eigenen Angaben zufolge zur Aufgabe gemacht, Patienten mit seltenen Erkrankungen adäquat zu behandeln, seltene Krankheiten vor Ort, in nationalen und internationalen Verbünden zu erforschen sowie die multiprofessionelle Kooperation zu fördern. Für Ärzte und Wissenschaftler, die am Universitätsklinikum Tübingen an seltenen Erkrankungen forschen, besteht jedes Jahr die Möglichkeit, sich beim ZSE um eine finanzielle Unterstützung für Therapiestudien zu bewerben. Wie kürzlich bekannt wurde, haben 2014 drei Therapiestudien das Studienboard des ZSE überzeugt und werden nun mit je 30.000 Euro gefördert. Im Einzelnen handelt es sich um ein Projekt über die „Hemiplegische Migräne“, (Leitung PD Dr. Tobias Freilinger, Neurologische Universitätsklinik), eine Studie zur Sprechtherapie für Patienten mit Friedreich Ataxie (Leitung Dr. Matthis Synofzik, Neurologische Universitätsklinik) und ein Forschungsvorhaben zur Therapie der Mukoviszidose (Leitung PD Dr. Joachim Riethmüller, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin. „Oftmals haben Ärzte und Wissenschaftler auf Grund ihrer Forschungsergebnisse eine gute Idee, was bei bestimmten seltenen Erkrankungen helfen könnte. Das Problem ist, dass therapeutische Studien zur Überprüfung dieser Ideen viel Zeit und Ressourcen benötigen, und daher neben dem klinischen Alltagsbetrieb in der Regel kaum Platz finden“, so Dr. Holm Graeßner, Geschäftsführer des ZSE Tübingen. Abhilfe soll hier die finanzielle Unterstützung des „Behandlungs- und Forschungszentrum für Seltene Erkrankungen Tübingen“ leisten.