Wissenschaftler vermuten schon länger, dass es eine Assoziation zwischen adoleszenter Adipositas und einem erhöhen Risiko für eine Multiple Sklerose (MS) gibt. Forscher des Jacobs Comprehensive MS Treatment and Research Center und des New York State MS Consortium, University at Buffalo, Buffalo, NY, USA, haben kürzlich in einer Studie erneut untersucht, ob das Körpergewicht oder der Body Mass Index (BMI) im Jugend- und jungen Erwachsenenalter mit dem Alter bei Beginn der MS-Symptomatik assoziiert ist. Studienteilnehmer waren eine Gruppe von 148 Frauen mit Multipler Sklerose, deren Daten im New York State MS Consortium-Register hinterlegt waren. Die Patientinnen wurden gebeten, den Wissenschaftlern ihr Körpergewicht zum Zeitpunkt der ersten Menstruation sowie im Alter von 25 Jahren mitzuteilen. Außerdem berechneten die Forscher den BMI der Frauen im Alter von 25 Jahren. Um den Zusammenhang zwischen dem Körpergewicht oder dem BMI und dem Erkrankungsbeginn zu untersuchen, setzten die Forscher Regressionsanalysen ein. Die Auswertung aller gesammelten Daten ergab, dass das Körpergewicht der Frauen zum Zeitpunkt der Menarche signifikant mit einem jüngeren Lebensalter bei Beginn der MS-Symptomatik assoziiert war. Entsprechendes war auch in puncto Körpergewicht und BMI im Alter von 25 Jahren zu beobachten. Insgesamt hatten Patientinnen, die im Alter von 25 Jahren übergewichtig waren, einen deutlich früheren Erkrankungsbeginn als diejenigen ohne Übergewicht. Die Wissenschaftler fordern nun weitere Studien durchzuführen, um einerseits zu untersuchen, ob es einen kausalen Zusammenhang zwischen dem Körpergewicht und der Multiplen Sklerose gibt, andererseits, um herauszufinden, ob Maßnahmen zur Änderung des Lebensstil und der Ernährung möglichweise das MS-Risiko senken können.