Somatosensorisch evozierte Potentiale: Prädiktor für drohenden Hirntod bei komatösen Patienten mit Gehirnverletzungen
Wissenschaftler des Dipartimento Neuromuscolo-Scheletrico e degli Organi di Senso, AOU Careggi in Florenz, Italien, sind in einer Studie der Frage nachgegangen, ob bei komatösen Patienten mit einer erworbenen Gehirnverletzung die SEPs (= Somatosensorisch evozierte Potentiale), die innerhalb von 24 Stunden nach Einlieferung auf die Intensivstation aufgezeichnet werden, nützliche Prädiktoren für einen drohenden Hirntod sind. Für ihre Untersuchungen klassifizierten die Forscher die SEPs wie folgt: keine SEPs (A), pathologische SEPs (P) und normale SEPs (N). Unter Berücksichtigung der SEP-Aufzeichnungen beider Hirnhälften ergaben sich folgende 6 Muster: NN, NP, PP, NA, AP und AA. Von den 203 Patienten, die in die Studie eingeschlossen worden waren, wurde bei 70 Personen (34 %) im Verlauf die Diagnose „Hirntod“ gestellt. Die Überlebensanalysen zeigten, dass die Kombination von SEP-Mustern in einer 2-gradigen Skala (Grad 1: NN-NP-PP-NA und Grad 2: AP-AA) am besten dazu geeignet war, den Hirntod vorauszusagen. Diese Kombination prognostizierte bei allen Patienten den Hirntod mit einer Sensitivität von 75,7 %, einer Spezifität von 76,6 %, einem positiven prädiktiven Wert von 64,2 % sowie einem negativen prädiktiven Wert von 84,3 % und bei Ausschluss von Patienten mit einem Herzstillstand mit einer Sensitivität von 75 %, einer Spezifität von 84,9 %, einem positiven prädiktiven Wert von 77,5 % und einem negativen prädiktiven Wert von 84,3 %. Den Wissenschaftlern zufolge sollten SEPs, zusammen mit anderen Untersuchungen und klinischen Anzeichen, künftig Teil der prognostischen Scores für den Hirntod sein.
(drs)
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Quellen-URL (abgerufen am 29.03.2024 - 15:21): http://www.neuromedizin.de/Weiteres/Somatosensorisch-evozierte-Potentiale--Praediktor-fuer-drohe.htm
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