Wissenschaftler der University of Pernambuco in Recife, Brasilien, haben im Rahmen einer Studie die EEG-Schlafmuster von Neugeborenen und Kleinkindern mit einem kongenitalen Zikavirus-Syndrom und einer hierdurch bedingten Mikrozephalie genauer untersucht. Hierzu werteten die Forscher die EEGs von 37 betroffenen Kindern, die im Zeitraum zwischen Oktober 2015 und Februar 2016 in einem Universitätskrankenhaus im Nordosten Brasiliens untersucht worden waren, aus. Zum Zeitpunkt der elektroenzephalographischen Untersuchung waren die Patienten im Alter zwischen 1 und 5 Monaten. Die wesentlichsten Hintergrund-Veränderungen in den EEGs, die die Forscher fanden, waren eine diffuse Niederspannung (n = 7), eine Hintergrund-Asymmetrie (n = 6) und eine modifizierte Hypsarrhythmie mit oder ohne Burst-Suppression (n = 11). Interiktale pathologische EEG-Veränderungen fanden sich in 23 Aufzeichnungen (62 %) und konnten als fokal-frontale (n = 8) oder okzipitale (n = 2) Spikes/Sharps bzw. multifokale Spikes/Sharp Waves (n = 13) identifiziert werden. Elektrographische Anfälle ohne klinische Manifestationen zeigten 4 Aufzeichnungen und ließen sich als fokale pseudo-rhythmische Muster charakterisieren. Weitere Befunde waren fokale hoch-amplitude Slow-Waves, die in frontalen (n = 3) oder okzipitalen (n=1) Regionen des Gehirns registriert wurden. Im Schlaf-EEG von Neugeborenen und Kleinkindern mit einem kongenitalen Zikavirus-Syndrom sind verschiedene Auffälligkeiten, insbesondere im Sinne einer interiktalen epileptogenen Aktivität und Hypsarrhythmie zu finden, so die Wissenschaftler. Festzustellen sei dies sogar bei Patienten, die noch keine Epilepsie entwickelt haben.