Mobiler Detektor für epileptische Anfälle in der Entwicklung

Ein System zur sensitiven und automatischen Erkennung und Dokumentation von generalisierten und fokalen epileptischen Anfällen entwickelt die Projektgruppe monikit. Mit diesem Produkt können erstmalig objektive Informationen über das Auftreten und die Art epileptischer Anfälle im Alltag des Patienten registriert werden, es kann aber auch zur Alarmierung von Angehörigen bei einem schweren Anfall genutzt werden. Durch die Registrierung der Anfälle kann die Medikation der Patienten durch den behandelnden Arzt individuell eingestellt und damit schnellere Therapieerfolge erzielt werden. Die dafür erforderliche Technologie basiert auf einem mobilen Sensorsystem und einem eigens entwickelten Algorithmus.

Das Ausgründungsprojekt monikit wurde jetzt in die Inkubation am Life Science Inkubator (LSI), Bonn, aufgenommen. Damit sichert sich monikit für die weitere Forschungs- und Entwicklungsarbeit in den kommenden drei Jahren eine Projektfinanzierung von ca. 1,86 Millionen Euro aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). „Wir sehen großen Bedarf für einen mobilen Anfallsdetektor sowohl im Bereich der personalisierten Therapie als auch im ambulanten Monitoring von Epilepsiepatienten“, erklärte Kevin Klett von monikit. Florian Lutz, ebenfalls monikit, ergänzte: „Mit der Finanzierung werden wir zunächst unser Team in den Bereichen Computer- und Data-Science verstärken sowie umfangreiche klinische Datenerhebungen an Epilepsie-Patienten durchführen.“

Die Projektgruppe monikit forscht seit 2016 gemeinsam mit den Ärzten und Epileptologen Dr. Dr. Henner Koch und Prof. Dr. Yvonne Weber, Abteilung Neurologie mit Schwerpunkt Epileptologie, Hertie-Institut für klinische Hirnforschung, am Universitätsklinikum Tübingen.

Die am Bonner Forschungszentrum caesar ansässige Life Science Inkubator GmbH (LSI) bietet Gründungsinteressierten ein in Deutschland einzigartiges Inkubationskonzept. Innovative Projekte aus den Bereichen Biotechnologie, Pharmazie und Medizintechnik werden in einem frühen Stadium evaluiert und gemeinsam mit der Projektgruppe bis zur Finanzierungs- und Markreife entwickelt.

(bd)
Zurück zur Startseite
Weitere Newsmeldungen
    • AppKri - Kriterienkatalog für Gesundheits-Apps entwickelt
      Das Angebot von über 100.000 Gesundheits-Apps, davon ca. 3.000 auch in deutscher Sprache, in den App-Stores von Google und Apple ist breit gefächert und reicht von der Bereitstellung von Informationen und Gesundheitsschulungen, Verwaltung von Gesundheitsdaten, Einschätzung von Gesundheitszuständen b...
      Mehr
    • Neue kostenfreie DGPPN-App: Expertenwissen für Kliniker
      Zum 17. Weltkongress der Psychiatrie in Berlin hat die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) eine neue App für den klinischen Alltag freigeschaltet. Neben einem umfangreichen Wissensteil zu psychischen Störungen, der Diagnostik und
      Mehr
    • In der Entwicklung: Mobiles Mini-Sensorsystem soll bei epileptischen Anfällen warnen
      Epileptische Anfälle können sich in unterschiedlicher Weise äußern. Oft erleiden Betroffene im Schlaf einen Anfall, ohne etwas davon zu bemerken. Nach Einschätzung von Dr. Rainer Surges, Leitender Oberarzt an der Bonner Uniklinik für Epileptologie, nehmen Patienten maximal die Hälfte ihrer Anfälle
      Mehr
    • Software-Innovation für Menschen mit Behinderung
      Das Berliner Ingenieurbüro DIPAX e.K. hat eine Software entwickelt, mit der können Menschen mit Behinderung einen Computer nur mit Kopfbewegungen und Gesichtsmimiken bedienen. Besonders gut geeignet ist das Produkt „DIPAX® HeadMouse3D“ nach Angaben des Unternehmens deshalb für Anwender,
      Mehr
Zum Archiv

Quellen-URL (abgerufen am 29.03.2024 - 10:36): http://www.neuromedizin.de/Produkte/Mobiler-Detektor-fuer-epileptische-Anfaelle-in-der-Entwicklu.htm
Copyright © 2014 | http://www.neuromedizin.de ist ein Dienst der MedienCompany GmbH. | Medizin-Medienverlag | Amselweg 2, 83229 Aschau i. Chiemgau | Geschäftsführer: Beate Döring | Amtsgericht Traunstein | HRB 19711 | USt-IdNr.: DE 223237239