Ausbildungsreport 2018: MFA-Ausbildung leidet an Qualität

Die DGB-Jugend des Deutschen Gewerkschaftsbundes hat Anfang September bereits zum 13. Male den Ausbildungsbericht vorgestellt. Die Ergebnisse 2018 der Umfrage bei Auszubildenden zeigen, dass fast 30 Prozent der Azubis mit Ihrer Ausbildung nicht zufrieden sind. Zwar sind immer noch die meisten Auszubildenden (70,2 Prozent) mit ihrer Ausbildung zufrieden, die Tendenz sinkt jedoch und es gibt erhebliche Branchenunterschiede: Verwaltungsfachangestellte, Mechatroniker und Industriemechaniker sind über Durchschnitt zufrieden. Hotelfachleute, Zahnmedizinische Fachangestellte (ZMA) sowie Auszubildende im Einzelhandel und in Teilen des Handwerks bewerten ihre Betriebe dagegen mangelhaft. Bei der Gesamtbewertung nach Ausbildungsberufen befinden sich die Medizinischen Fachangestellen (MFA) in den Berufsbildern mit mittlerer Bewertung. Die Zahnmedizinischen Fachangestellten (ZMF) sind erst unter den Berufen mit den schlechtesten Bewertungen zu finden.

Beim Thema "Arbeitszeit" haben die MFA-Azubis auf die Frage "In meiner Ausbildung wird in Schicht gearbeitet" wie folgt geantwortet:

Nein: 74,4 Prozent - Manchmal: 8,6 Prozent - Ja: 19 Prozent

Bei den ZMA-Azubis arbeiten bereits 24,7 Prozent im Schichtbetrieb mit.

Beim Thema "Führen des Berichthefts" kommen auch erhebliche Lücken zu Tage. Obwohl der Arbeitgeber den Auszubildenden laut BBiG in Ihrer Arbeitszeit die Möglichkeit geben, das Berichtsheft zu führen, da es integraler Bestandteil der Ausbildung ist. Trotz dieser eindeutigen Regelung gaben 32,7 Prozent der Azubis an, ihren Ausbildungsnachweis "nie" während der Ausbildungszeit zu führen, weitere 8,8 Prozent machen dies nur "selten".

Starke Unterschiede sind auch zwischen den einzelnen Berufsgruppen festzustellen. Während z. B. 5,9 Prozent bei den künftigen Bankkaufleuten der Ausbildungsnachweis "nie" währende der Ausbildungszeit führen, sind es bei den angehenden MFA (58,4 Prozent) und bei den ZMF (54,8 Prozent) deutlich mehr als die Hälfte der Auszubildenden.

Fast drei Viertel der Azubi sind mit der Qualität der Ausbildung im Betrieb 71,9 Prozent(sehr gut/29,2 Prozent) und 42,7 Prozent gut) zufrieden. Allerdings wird die fachliche Qualität der Berufsschule nur bei 56 Prozent der Auszubildenden die Qualität ihres Berufsschulunterrichts als > gut< oder > sehr gut beurteilt

„Nach wie vor gibt es große Probleme bei der Qualität der Ausbildung. Deshalb muss die Bundesregierung endlich das Berufsbildungsgesetz reformieren, die Mindestausbildungsvergütung einführen und die Qualifizierungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten der Ausbilder in den Betrieben verbessern“, sagt die stellvertretende DGB-Vorsitzende Elke Hannack.

Zur Studie:

An der repräsentativen Befragung haben sich 14.959 Auszubildende aus den laut Bundesinstitut für Berufsbildung 25 häufigsten Ausbildungsberufen beteiligt.

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