Welche prognostische Genauigkeit hat das EEG bei Frühgeborenen?
Amplitudenintegrierte EEG- oder auch konventionelle EEG-Aufzeichnungen, die innerhalb der ersten 7 Lebenstage bei Frühgeborenen angefertigt wurden, könnten möglicherweise dazu beitragen, eine Prognose über die spätere neurologische Entwicklung der Kinder zu stellen. Dies zeigen die Ergebnisse einer Studie von Wissenschaftlern des Copenhagen University Hospital, Rigshospitalet in Kopenhagen, Dänemark. Zwei voneinander unabhängige Forscher analysierten hierfür die Daten aus 13 Beobachtungsstudien mit insgesamt 1.181 frühgeborenen Kindern. Die eigentliche Metaanalyse umfasste dann jedoch nur 3 Studien mit 267 Frühgeborenen, bei denen innerhalb der ersten 7 Lebenstage ein aEEG oder ein EEG durchgeführt wurde und über deren entwicklungsneurologisches Outcome nach 1 bis 10 Jahren berichtet wurde. Jede Hintergrund-Anomalie im aEEG werteten die Wissenschaftler als eine ungünstige Prognose. Es zeigte sich, dass das aEEG bezüglich der Prognose für einen neurologischen Entwicklung-Quotienten < 70 Punkten, für eine Zerebralparese oder für den Tod eine gepoolte Sensitivität von 0,83 und eine Spezifität von 0,83 hatte. Allerdings wiesen alle 3 Studien ein hohes Bias-Risiko auf und auch die Heterogenität unter den einzelnen Studien war im Hinblick auf die untersuchten aEEG- und EEG-Variablen, das entwicklungsneurologische Outcome und die Cutoff-Werte evident. Deshalb sollten die Ergebnisse dieser Metaanalyse noch durch weitere hochqualifizierte Untersuchungen untermauert werden, so die Autoren. Bis dahin raten die Forscher dazu, den prognostischen Wert des aEEGs und des EEGs bei Frühgeborenen besser noch als wissenschaftliches Tool zu betrachten.
(drs)
Zurück zur Startseite
Weitere Newsmeldungen
Zum Archiv

Quellen-URL (abgerufen am 19.04.2024 - 14:23): http://www.neuromedizin.de/Neuropaediatrie/Welche-prognostische-Genauigkeit-hat-das-EEG-bei-Fruehgebore.htm
Copyright © 2014 | http://www.neuromedizin.de ist ein Dienst der MedienCompany GmbH. | Medizin-Medienverlag | Amselweg 2, 83229 Aschau i. Chiemgau | Geschäftsführer: Beate Döring | Amtsgericht Traunstein | HRB 19711 | USt-IdNr.: DE 223237239