Neue Studie zu RSS und Epilepsie nach arteriellem ischämischem Schlaganfall im Kindesalter
Wissenschaftler der Perelman School of Medicine at the University of Pennsylvania und der Temple University School of Medicine in Philadelphia, USA, sind kürzlich im Rahmen einer Studie nochmals genauer der Frage nachgegangen, wie hoch die kumulative Inzidenz von RSS ( =„Remote symptomatic Seizure“) und Epilepsien bei Kindern nach einem arteriellen ischämischen Schlaganfall (AIS) ist und ob es bestimmte klinische Prädiktoren hierfür gibt. Bei den RSS handelt es sich um unprovozierte symptomatische Anfälle, bei denen die ursächliche Läsion z. B. ein Defekt nach einem zurückliegenden Trauma oder eine Ischämie ist. Für ihre Studie analysierten die Forscher retrospektiv die Daten von 218 Kindern mit einem neonatalen AIS (NAIS), einem mutmaßlich perinatalem AIS (PPAIS) und einem AIS im Kleinkindesalter (CAIS). Die Patienten waren in ein und demselben klinischen Zentrum im Zeitraum zwischen 2006 und 2014 behandelt worden. Die Auswertung der gesammelten Daten ergab, dass 94 % der Kinder der NAIS-Gruppe (n = 70/74) und 17 % der CAIS-Gruppe (n = 18/105) nach dem Apoplex akute symptomatische Anfälle entwickelt hatten. Dabei war die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Anfällen im Rahmen des Schlaganfalls umso größer, je jünger die Patienten waren. Außerdem stellten die Wissenschaftler fest, dass bei denjenigen mit einem Schlaganfall im Kleinkindesalter die akuten symptomatischen Anfälle ein Prädiktor für spätere RSS und eine Epilepsie waren. Die geschätzte kumulative Inzidenz für RSS nach 2 Jahren lag in der NAIS-Gruppe bei 19 %, in der PPAIS-Gruppe bei 24 % sowie in der CAIS-Gruppe bei 7 % und die geschätzte kumulative Epilepsie-Inzidenz nach 2 Jahren bei 11 %, 19 % sowie 7 %. Dabei traten sowohl die RSS als auch die Epilepsien unabhängig vom Subtyp des Apoplex im Mittel innerhalb der ersten 2 Jahre auf. Bei denjenigen Patienten, die eine Epilepsie entwickelt hatten (n=34), konnte das Anfallsgeschehen meist gut kontrolliert werden. RSS und eine Epilepsie sind bedeutende neurologische Folgeerkrankungen bei Kindern nach einem arteriellen ischämischen Schlaganfall, wobei Patienten mit einem perinatalen Apoplex und einem CAIS mit akuten symptomatischen Anfällen ein erhöhtes Risiko für dieses Outcome haben, so die Wissenschaftler.
(drs)
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Quellen-URL (abgerufen am 18.04.2024 - 22:21): http://www.neuromedizin.de/Neuropaediatrie/Neue-Studie-zu-RSS-und-Epilepsie-nach-arteriellem-ischaemisc.htm
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