Varizella-Zoster-Virus-DNA-Nachweis in der Zerebrospinalflüssigkeit: Immunsuppression und Komorbiditäten erhöhen Risiko

Eine Immunsuppression und Komorbiditäten sind mit einem erhöhten Risiko für das Auffinden einer Varizella-Zoster-Virus (VZV)-DNA in der Zerebrospinalflüssigkeit assoziiert. Dies wiederum führt zu einer erhöhten Mortalität und neurologischen Morbidität. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler des Copenhagen University Hospital, Rigshospitalet, Kopenhagen und weiterer klinischer und wissenschaftlicher Einrichtungen in Dänemark im Rahmen einer landesweiten bevölkerungsbasierten Kohortenstudie mit allen Einwohnern Dänemarks, bei denen im Zeitraum zwischen 1. Januar 1997 und 1. März 2016 mittels PCR die VZV-DNA in der Zerebrospinalflüssigkeit (CSF) gefunden wurde (VZV-Gruppe: n=517) sowie einer bezüglich des Lebensalters und Geschlechts angepassten gesunden Vergleichsgruppe mit Personen aus der dänischen Allgemeinbevölkerung (n=9.823). Untersucht wurden potentielle Risikofaktoren und die Mortalität, die neurologische Morbidität, die psychiatrische Morbidität, die Einlösung von Rezepten von ZNS-Medikation, die verschrieben wurden, sowie das soziale Outcome. Die Auswertung des gesammelten Datenmaterials ergab, dass eine frühere Krankenhauseinweisung, die Einlösung von Rezepten für Immunsuppressiva, Komorbiditäten und eine Immunsuppression selbst mit dem Nachweis von VZV-DNA in der CSF assoziiert waren. Außerdem zeigte sich, dass insbesondere innerhalb des ersten Beobachtungsjahres und bei Patienten mit einer Enzephalitis die Mortalität in der VZV-Gruppe erhöht war. Auch hatten die Patienten in der VZV-Gruppe ein erhöhtes Risiko für eine Demenz und eine Epilepsie. Nicht zuletzt war auch die Rate an Einlösung von Rezepten für Antiepileptika und Antidepressiva in der VZV-Kohorte erhöht.

Das Fazit der Studienautoren: Eine Immunsuppression und Komorbiditäten sind mit einem erhöhten Risiko für das Auffinden einer Varizella-Zoster-Virus-DNA in der Zerebrospinalflüssigkeit assoziiert.

(drs)
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Quellen-URL (abgerufen am 19.04.2024 - 07:42): http://www.neuromedizin.de/Neurologie/Varizella-Zoster-Virus-DNA-Nachweis-in-der-Zerebrospinalflue.htm
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